Eben noch auf einem alten Handy gefunden im Glauben, die Fotos noch nicht veröffentlicht zu haben: Der Paulaner Biergarten in Wiesbaden. Mit Live-Musik. Ziemlich schrecklicher Live-Musik muss ich gestehen. Vermutlich genau das, was sich der Tourist in Nicht-Bayernland unter dem Bayernland vorstellt. Den Leuten hats jedenfalls sehr gut gefallen. Vor allen Dingen der kleinen Asiatin, die hier wohl sehbedingt auf dem Stuhl stehen muss.
Himmel, das ist jetzt nahezu schon wieder ein Jahr her. Wie man im Hintergrund des schummrigen Handybildes erkennen kann, war gerade Adventszeit. Gute Gespräche habe ich im Paulaner trotzdem geführt (also mit meiner Begleitung, die mindestens ebenso amüsiert die Leute beim „Triggern“ ihrer bayerischen Archetyp-Vorstellungen (Schaukeln, Schunkeln, Klatschen – und (warum auch immer) aufstehen) beobachtet hat. Eigentlich verwirrend, wenn man bedenkt, dass der Urbayer an sich doch eigentlich eher ruhig, gemütlich, ja manchmal schon grantig-eigenbrötlerisch und introvertiert-nachdenklich unter Kastanienbäumen sitzt, selten schunkelt, fast nie klatscht – und erst recht nicht aufsteht. Gut, zugegeben, schaukeln tut er manchmal. Aber dann eher alleine auf dem Nachhauseweg.
Aber egal, das Bier und der „Biergarten“ (der in Wiesbaden paradoxerweise IM Gebäude ist) sind und bleiben Exportschlager. Und auch wenn vermutlich fast keiner dieser internationalen Messegäste damals in Wiesbaden gewusst hat, dass Paulaner nicht mal mehr eine bayerische Brauerei ist und die Bedienung auf meine Bestellung mit leicht bayerischem Kolorith in gebrochenem Deutsch eine Wiederholung derselbigen eingefordert hat, sind wir doch froh, dass wir als feier- und trinkfreudiges Völkchen bekannt sind und nicht als die Grantler, die wir manchmal gern raushängen lassen! Prost!