Ich bin mit Sicherheit kein allzu großer Fan von Versicherungen. Eine Privat-Haftpflicht macht vermutlich nahezu immer Sinn und wer viel im Internet unterwegs ist und öffentlich blogt, der kann auch über eine Privatrechtsschutz mal nachdenken. Oftmals ist aber schwer abzuschätzen, ob eine Versicherung für einen Sinn macht. Wenn man aber eine Police für ein ganzes Jahr geschenkt bekommt, dann kann man ja eigentlich nicht viel falsch machen, oder?
Das mit den kostenlosen Policen funktioniert wie so häufig über Cashback-Systeme: Wer eine Versicherung abschließt kann dabei häufig Prämien zwischen 30 und 60 Euro kassieren. In den meisten Fällen deckt diese Prämie dann aber auch gleich das komplette erste Versicherungsjahr. Wer zum Ablauf des Jahres wieder kündigt und eine vergleichbare Versicherung abschließt, der kann so dauerhaft kostenlos versichert sein.
Voraussetzung: Versicherungspolicen, die eher mit kleinen Monatsbeträgen auskommen (z.B. Haftplicht, Rechtsschutz, Hausrat) und am besten ein Single-Dasein in einer kleinen Wohnung. Als Familie oder Wohngemeinschaft sieht die Rechnung nämlich gleich ganz anders aus, außer man versichert jeden Wohnungsbesitzer umständlich separat. Hausbesitzer zahlen ohnehin deutlich mehr.
So funktioniert’s:
1. Bei einem der zahlreichen Cashback-Anbieter anmelden. Ich empfehle hierfür qipu, weil es dort keine Auszahlungsgrenze gibt.
2. Dort einen Versicherungsmakler heraussuchen. Für die meisten Fälle empfiehlt sich hier die Seite geld.de. Dort erhält man z.B. für eine Hausratsversicherung 32 Euro, für eine Rechtsschutzversicherung 50 Euro. Bei transparo gibt’s für eine KFZ-Versicherung 42 Euro. Da man um die ja sowieso nicht herumkommt, lohnt es sich auch hier, einfach jedes Jahr zwischen den zwei günstigsten Versicherungen hin und her zu hoppen um so die Police nochmal um gut 40 Euro zu drücken. Beachtet unbedingt dabei die Bedingungen des Cashback-Systems. Surft nicht auf andere Seiten, schließt die Police zügig ab und setzt Euch bei qipu nach Abschluß am besten eine Einkaufserinnerung.
3. Beim Versicherungsmakler heißt es nun vergleichen. Wenn die Police teurer ist, als das Cashback, dann kann man problemlos nochmal an den Versicherungssummen, Selbstbeteiligung oder Leistungen schrauben. Bei Hausrat- und Rechtsschutz ist es als Single normal so kein Problem, unter die Cashback-Grenze zu kommen.
4. Nach Versicherungsabschluss erhält man die Police zugeschickt und vom Cashback-Anbieter einige Zeit später die Prämie in bar ausbezahlt. Man muss also nur rechtzeitig zum Ablauf kündigen und sich eine neue Versicherung suchen, um das Spiel fortzusetzen.
Vorweg: Gefallen wird das den Versicherungen auf Dauer natürlich nicht. Andererseits ist Hopping mittlerweile in so vielen Branchen üblich (von Banken bis Zeitschriften), dass das über kurz oder lang einfach zum Standard eines preisbewusten Konsumenten in einer freien Marktwirtschaft mit eingerechnet werden muss. Unabhängig davon erhält ein Makler selbst natürlich noch viel höhere Prämien (besorgt aber wohl auch standhaftere Kunden).
Viel Spaß also beim Versichern!
Foto von 2bgr8 (cc)