VHS-Review: Men behind the sun

Men Behind the Sun (ich beziehe mich hier auf Teil 1) ist ein
bedrueckender Antikriegsfilm aus Hong Kong und behandelt eine Thematik,
die nach dem zweiten Weltkriegs kaum Beachtung fand. Waehrend Spielberg
& Co versuchen, uns mit Saving Private Ryan oder Schindler’s Liste die
Leiden der Menschen in Europa und die Grausamkeit des zweiten
Weltkrieges zu vermitteln, behandeln Regisseure Godfrey Ho und T.F. Mous
das Thema zweiter Weltkrieg aus asiatischer Sicht.

Genauer gesagt zeigt der Film die Grausamkeiten, die von den Japanischen
Truppen und Wissenschaftlern waehrend des zweiten Weltkriegs gegen China
und Russland unternommen wurden: Waehrend der letzten 3 bis 4 Jahre vor
Ende des zweiten Weltkrieges wurden unmenschlichste Versuche an Han
Chinesen, Russen und Asiaten unternommen, die vermutlich die Greueltaten
der Deutschen geg. den Juden noch ueberbieten. Der Film erzaehlt dabei
die Geschichte des Squadrons 731 und spielt meistens in den
Einrichtungen eines Art Konzentrationslagers im sibirschen China. Hier
halten japanische Soldaten und Wissenschaftler hunderte von Chinesen und
Russen gefangen, um die Unterlegenheit der chinesischen Rasse (die
„Maruta“) experimentell nachzuweisen. Dabei gehen die Wissenschaftler
mit einer Grausamkeit und Perversitaet vor, die aus heutiger Sicht
vollkommen unbegreifbar ist. Menschen werden in Hochdruckkammern
gesteckt und erleiden einen grausamen Tod, andere wiederum werden
sogenannten Kaeltetests unterzogen, deren Intention ich hier nicht
naeher erlaeutern moechte, Kinder werden von der Strasse geholt und
seziert, Menschen in der Naehe von Atombomben an Pfaehlen gefaesselt und
die Bomben gezuendet….

Nach jeder grausamen Tat der Japaner erscheint der Name, Herkunft und
Todesdatum des Opfers kommentar- und geraeuschlos als Textzug auf dem
Bildschirm, bevor der Film weitergeht.

Der Film ist eines der grausamsten Exemplare kriegerischer Perversion,
die ich je gesehen habe und ich habe lange benoetigt, bis ich die mir
gezeigten Bilder und Greueltaten verdaut habe (und ich habe bereits
viele Antikriegsfilme gesehen) – der Film schreckt vor nichts zurueck
und verlangt nach Aufklaerung. Gerade schon deswegen ist der Film einen
Blick wert. Bei Leibe nichts fuer schwache Nerven (wer schon bei Saving
Private Ryan Magenschmerzen hatte, sollte sich lieber von diesem Werk
fernhalten) – aber das Thema ist viel zu haeufig unterschlagen worden
und geht im Hollywood-Sumpf der Antikriegsfilme gaenzlich unter.
Erhaeltlich ist der Film in Frankreich (Freigabe ab 16), ausserdem gibt
es einige asiatische Fassungen.

Der zweite Teil versprueht mehr den Geist eines Horrorfilms als eines
aufklaerenden Antikriegsfilms. Leider.

= UPDATE =

Ich muss mich jetzt doch mal melden, weil ich einigen der Kommentar hier
ueberhaupt nicht zustimmen kann. Ich beziehe mich deshalb in meiner
Review auch ganz konkret auf einige Vorwuerfe gegenueber diesem Film und
moechte zudem Geruechte bestaetigen bzw. entkraeften (wer die anderen
Reviews/Kurzkommentare noch nicht gelesen hat, sollte dies besser vorher
tun): Als erstes Mal moechte ich sagen, das niemand den Film wirklich
beurteilen kann, wenn man den politischen Hintergrund nicht kennt: Im 2.
Weltkrieg haben die Japaner den Deutschen ganz aehnlich
Konzentrationslager eingefuehrt, in welchen zahlreiche Experimente an
Koreaner und Chinesen durchgefuehrt wurden. Fuer den Film wurden
langjaehrigen Recherchen durchgefuehrt und fast alles im Film entspricht
der Wahrheit. Eigentlich war MBTS als reiner Dokumentarfilm geplant,
aber die Russen und die Amerikaner wahren die Film-Aufnahmen der
Experimente (die zweifelsfrei durchgefuehrt wurden) weiterhin unter
Verschluss. So wurden in MBTS im Prinzip nur die Szenen „nachgestellt“.
Es wurden Informationen von zahlreichen Chinesen eingeholt, die in
diesen Lagern verweilten und diese haben auch die Authenzitaet der
gezeigten Faelle bestaetigt.

Ich finde den Film fantastisch und er war auch schon lange notwendig! Es
wurden zahlreiche Machwerke ueber Judenverfolgung und Holocaust gedreht,
waehrend der Holocaust an den Chinesen voellig im Boden versunken ist,
obwohl dieser mindestens genauso schlimm, wenn nicht sogar schlimmer
war. Die Koreaner und Chinesen sind weiterhin nur Buerger 2. Klasse in
Japan! Sie haben keine Einflussrechte und werden weiterhin unterdrueckt.
Die japanische Regierung besteht zum grossen Teil weiterhin aus
Nachkommen aus der Nazi-Zeit, die den Holocaust und die Experimente
weiterhin als gerecht ansehen.

(T.F.Mous meinte hierzu einmal: „I couldn’t personally meet the generals
who survived as they are now top people in the government. The Japanese
press interviewed them and most had nothing to say or were not sorry as
to what had happened in Camp 731. A general one rank lower than Isshi
was interviewed and asked if he was involved in the Japanese human
experimentation programme. He replied that he was fully aware of what
was happening and asked the press as to what was wrong with the
experiments.“)

Japanische Schulbuecher behandeln den Holocaust ueberhaupt nicht und
wenn, dann wird er sogar beschoenigt. In Japan wird den Kindern
eingetrichtert, dass die ethnische Rasse der Japaner die reinste sei und
der Chinese nur Abschaum der Menschheit. Das geht noch bis in die
heutige Zeit und ist ein Skandal! Koreaner und Chinesen werden weltweit
mit ihrer Bitte nach einer Entschuldigung und nach einem Mahnmal nach
deutschem Vorbild nicht erhoehrt. Die Nazi-Verbrecher aus Japan wurden
keinen Prozessen unterzogen, weil die Amerikaner die Japaner fuer ihren
Krieg gegen Korea benoetigten. Das ist auch der Grund, warum die
Amerikaner General Isshii (sozusagen das Pendat des deutschen Dr.
Mengele und Hauptcharakter im Film) sogar Asyl(!!) gewaehrten, weil sie
sich von den Experimenten an den Koreaner Vorteile fuer sich im
Korea-Krieg erhofften!

Der koreanische Regisseur T.F.Mous hingegen hat mittlerweile
Einreiseverbot in Japan. Sein Film wird in Japan als Luege hingestellt.
Solch ein Holocaust habe nicht stattgefunden, obwohl die Recherchen
bereits weltweit als absolut korrekt angesehen wurden. Der Film wurde
uebrigens an Originalschauplaetzen und meist in den Originalkammern
gedreht, in denen die Experimente stattfanden. Es gibt sogar noch bei
weitem grauenvollere Geschichten!

Diese Greueltaten muessen geahndet werden und dieser Film ist der erste
gewesen, der den Mut dazu hatte! Allein deswegen gebuehren ihm 10
Punkte! Jeder Mensch, der sich halbwegs gebildet fuehlen will, sollte
diesen Film ansehen – das Kapitel „Japan’s Holocaust“ wurde schon viel
zu lange aus der Geschichte ausgeblendet. Es wird Zeit, diese Sache zu
ahnden! Den Vorwurf der Exploitation weise ich strikt zurueck. Nur weil
der Film keine eigene Meinung abgibt und sehr neutral wirkt, ist es
keine Expoliation, im Gegenteil!

Zu den Vorwuerfen: Der Tier-Snuff ist vermutlich echt und ist so nicht
in Ordnung. T.F.Mous bedauert es heute und verweist auf die geringen
finanziellen Mittel, die er damals nur zur Verfuegung hatte. Auch ist
die chinesische Mentalitaet gegenueber Tieren anders. Zu dulden ist das
nicht – obwohl man sagen muss, dass diese Szene nicht durch menschliches
Zutun sondern nur durch normalen tierischen Kampf entstanden ist. Wenn
in einem Tierfilm ein Tiger ein Zebra reisst, wuerde sich wohl auch
niemand darueber aufregen, wenn das gefilmt wuerde.

Was das angebliche Verwenden von echten Leichen anbelangt: Ja, man hat
echte Leichen (und fuer die Darmszene auch echten Schweinedarm)
verwendet. T.F. Mous sagte dazu in einem Interview in Hinblick auf die
Autopsie eines kleinen Jungen im Film:“That particular scene consists of
five different parts and took two months to construct. Yes, it’s true,
we used a real corpse of a young boy. We asked the police at a nearby
station if they knew of a boy who had died of an accident or fatal
disease. We waited for two months and we had no news from the police.
Then one day, the police called me and said that they had a body. They
said that if I wanted the body of the boy, we had to collect it in less
than an hour. I asked why they had imposed a one hour deadline and they
said that doctors were going to prepare an autopsy and see what caused
this boy to die. Shooting on Man Behind the Sun was stopped and I went
to see the parents of the dead child. I explained to them that I needed
to film the police autopsy and what the film was about. The parents
replied that although their son was dead, they were happy to have him
cut apart in the film as it was their way of doing something positive
for the Chinese people. […]

We shot that scene and we ran back to the studio without asking
questions. We received permission from the police and asked the doctors
to wear the actors costumes during the autopsy. You can see from the
footage in the film that the doctors were professionals, it wasn’t a
Mickey Mouse autopsy. They worked fast and cut clean. […]Not only was
the body the same age as the actor, it was the same size, build and even
had the same haircut. We didn’t cut the hair. Everything was just
perfect for us. It was strange to film this scene because the corpse
looked like the actor. It was as if it was the same person. Of course,
we didn’t use the footage were the boy’s face is cut open and pulled
down – that would have been way too much!“

Und ja: Es gab 16 Tote auf Grund von Herzinfarkten im Kino. Deswegen gab
es bereits einige Urteile in China, weil der Film ohne Warnung und ohne
Werbung ausgestrahlt wurde.

Also seit gewarnt – es ist abscheulich, aber es macht Sinn und ist eine
ungeheure Bereichung fuer das komplette Genre des Anti-Kriegsfilm!

Also an alle Gegner des Films: Wenn ihr ihn nicht moegt, ist das okay.
Aber ihn als Expoliation und Schund abzustempeln grenzt fast schon an
Frechheit und ist ein ins Gesichtspucken jedes Koreaners und Chinesens,
der diese schrecklichen Grausamkeiten oftmals am eigenen Leib miterleben
musste!

Wer es nun immer noch nicht glaubt, sollte in Google mal nach „Unit 731“
suchen.

Quellen folgen…

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