Okay, also heute mal für ne Stunde Radfahren. Dacht ich mir. Mein untrüglicher Orientierungssinn versagt ja nie. Heute schon.
Bin dann mal zwei Stunden in die falsche Richtung gefahren. Dann hab ich gemerkt: Nach München sind’s jetzt 45 Kilometer. Okay, also erst mal Richtung Isar geradelt. Dann auf die blöde Idee gekommen, am Rand der Isar entlang zu radeln. Durch’s Dickicht – was mich schließlich in die vermutlich einsamste Stelle der Isar geführt hat. Nach 45 Minuten Off-Road-Tracking über Baumstämme, durchs Untergeholz und drei Flußbetten hat’s mich in einen Sumpf katapultiert. Danach hab ich festgestellt, dass der Weg weggespült ist – also wieder 30 Minuten zurück und dann mit dem Rad unterm Arm 50 Höhenmeter durchs Dickicht gewatet in der Hoffnung, dass meine Handykarte nicht lügt und da oben ein Weg ist.
War dann tatsächlich auch einer da. So ungefähr 20cm breit am Steilhang. War ne spannende Fahrt. Es wird dunkel, um mich herum nur Wald. Ich hab schon seit zwei Stunden niemanden mehr gesehen. Mitten drin nochmal kurz: Gewitter. Danke! Nach dann ungefähr vier Stunden komme ich irgendwann tatsächlich auf einen Kiesweg, halbe Stunde später durch einen Stacheldraht durch bin ich plötzlich auf irgendeiner Straße. Links und Rechts irgendwie nur Mauern. Ziemlich surreal. Kurze Zeit später begreife ich auch, warum:
War ja klar, dass ich genau wieder da raus komme. Immerhin war damit sichergestellt, dass der Weg heim nicht mehr allzu weit sein würde. 😉 Auf die kühle Limo habe ich mich nach 5,5 Stunden ohne Trinken und Essen (und ohne Geld) aber dann doch gefreut. 😉