Was soll ich zu dem neuen Cronenberg’schen Werk noch viel sagen? Einfach
Klasse. Zumindest für meinen Geschmack. Wer Videodrom mochte, wird
vermutlich eXistenZ lieben – wer jedoch beim Filmegucken ungern
nachdenkt sollte vielleicht eher die Finger davon lassen. Wobei dieser
Streifen Cronenbergs wohl eher einer der klarsten und deutlichsten ist.
Allzuviel möchte ich nicht von dem Film verraten, denn insgesamt bietet
er wieder einige Aha-Effekte und Überraschungen. Cronenberg-Freaks
werden ihn sich eh „antun“. Nur soviel zur Story: Vereinfacht gesagt
geht es um ein Computersystem, welches direkt am Menschen angekoppelt
wird und ihm eine völlig neue Schein-Realität eröffnet. Dabei verwischt
sich bei diesem alptraumhaften Film Cronenbergs immer mehr die wahre
Realität mit der Spielwelt aus dem Rechner. Gekonnt würfelt dabei
Cronenberg mit allen Freiheiten, die ihm dabei gegeben werden…
Der Film ist durchgehend spannend, schauspielerisch und technisch recht
perfekt und, wie es für Cronenberg nunmal typisch ist, wieder mal mit
zahlreichen Ekeleien versehen, wobei sich die Gewalt diesmal bis auf ein
paar Schüsse in Grenzen hält. Neben enormer Spannung bietet der Film
aber, und das ist fuer Cronenberg eher untypisch, den ein oder anderen
Lacher, rutscht teilweise fast ins Komödiantische ab, ohne aber je
unpassend zu werden. Überhaupt ist es erstaunlich, wie gut es Cronenberg
gelungen ist, dass die verschiedenen, glibbrigen Spielkonsolen, -small
spoiler*- halb-lebende Tiere, -spoiler off- im Film kaum peinlich
wirken. Wer übrigens auf Blut aus ist kann sich auf eine leckere Szene
in einem „Computerspiel“-Schlachthaus freuen.
Fazit: Wer Cronenberg mag und wem Chucky zu komisch ist, erhält mit
eXistenZ ein erneutes Highlight von Cronenberg, das einem alles bietet,
was das Herz begehrt: etwas Splatter, etwas Komödie, etwas Erotik,
einige Schiessereien, viel Glibbereien, eine perfekt durchdachte Story
nach MATRIX-Prinzip und sogar etwas CGI… Also: Für Fans des etwas
intelektuelleren Horrors ein absolutes Muß!!
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