In letzter Zeit fragen mich viele Leute, wie ich denn in letzter Zeit wieder soviel unterwegs sei. Es wären viele Fotos unterschiedlichster Orte auf Facebook und meinem Blog zu finden. Tatsächlich ist es so, dass das meiste eigentlich regelrechter Betrug ist: In den letzten Monaten war ich eigentlich gar nicht ausufernd draußen, sondern bin einfach am Wochenende-Abend noch mit dem Auto irgendwo hin gefahren.
Ja, tatsächlich hab ich in letzter Zeit irgenein Faible fürs „Besteigen“ von Bergen mittels KFZ entwickelt. Ausgelöst war es durch eine längere Schnupfenphase (und der damit einhergehenden Konditionsschwäche), aber mittlerweile ist es für mich ein kleiner Volkssport, irgendwelche befahrbaren Bergsträßchen zu finden, die einem auf andere Höhen bringen. Ich find’s einfach gut, diese kleinen Oasen der spontanen Landflucht im eigenen Portfolio zu haben.
Und somit wirken die Fotos gleich wie ein Mörderausflug – in Wahrheit saß ich nur mal eben für ein Stündchen oder zwei im Auto, höre meine Hörbücher (die ich eh am Wochenende höre) und nutze den Ausflug für Wochenend-Spaziergänge, die eben nicht direkt vor der Haustür stattfinden.
So z.B. auch letzten Sonntag. Dort bin ich auf rund 1.300 Metern Richtung Ackernalm gefahren. Tatsächlich war ich wegen purer Faulheit erst um 16 Uhr unterwegs. Der Almparkplatz dient eigentlich zum vereinfachten Aufstieg zum Hinteren Sonnwendjoch. Sinnigerweiße wäre ich auch besser dort über die Südseite aufgestiegen. Da ich aber mit viel Publikumsverkehr gerechnet habe (immerhin schafft man den Gipfel mit Hilfe der Bergstraße dort in rund einer Stunde), bin ich zu den gegenüberliegenden Bergen mit Nordexposition. Tatsächlich ist aber das letzte Auto gerade von Parkplatz abgefahren, als ich ankam. 😉 Ein paar Eindrücke:
Dass mit Schneefelder zu rechnen war, habe ich bei der Hanglage schon gedacht. Dass allerdings seit langem kein Mensch da unterwegs war hat mich bei der Region doch ein wenig überrascht: Ich durfte schön als erster die Wegführung in die Schneefelder treten. Das hat den Aufstieg dann doch recht verlangsamt, zumal man im Kar besser nicht ausrutscht. Effektiv bin ich dann nur bis kurz unter den Sattel aufgestiegen. Der Gipfel wäre nur noch ein paar Minuten entfernt gewesen – und zudem am Grat wohl schneefrei. Aber irgendwie hatte ich dann doch ein ungutes Gefühl bei den langsam zusammenbrauenden Wolken und dem steilen und nicht ganz ungefährlichen Rückweg auf Schneebrettern sowie dem fehlenden Handyempfang – und so hab es dann bei einem Spaziergang belassen. Manchmal muss man einfach auf sein Bauchgefühl hören.
Wer also mal Lust auf eine spontane Fix-Tour ohne allzu große Anstrengungen hat und problemlos an einem Nachmittag bewältigt werden kann, der kann dem Veitsberg & Co ja mal einen Besuch abstatten. Und wer wissen, welche Bergstraße das war – die hier.
Und jetzt muss es aber endlich bald mal wieder losgehen mit „echten“ Bergwanderungen ohne Benzin-Gehilfen. 😉