Bereits vor einem Jahr machten erste Verschwörungstheoretiker darauf aufmerksam, dass die USA spätestens mit dem nächsten Präsidentschafts-Kandidaten das Interesse am mittleren Osten verlieren und statt dessen langfristig gleich direkt gen die Großmächte wie Russland und China ziehen würde. So sind beide Aussenpolitik-Bereater der Kandidaten, der altbekannte Zbigniew Brzeziń,ski für Obama und Randy Scheuermann für McCain für ihre Russland-feindliche Einstellung berühmt. Brzeziń,ski kennen wir als Direktor der trilateralen Kommission, der quasi Nachfolge-Organisation der Bilderberg-Gruppe, gegründet von (Trommelwirbel), David Rockefeller! Außerdem ist Brzeziń,ski auch für den Jimmy Carter Wahnsinn verantwortlich. Scheuermann ist Mitbesitzer von Orion Strategies LLC, die Firma, die in Georgien politische Lobbyarbeit betreibt. Damals hielt ich das für ziemlich gewagte Spekulationen. Sollte Brzeziń,ski wirklich so bescheuert sein, und seine Kalter-Krieg-Visionen wieder aufleben lassen? Nun haben wir den Georgien-Konflikt, einen Krieg zwischen russischen und georgischen Truppen, bei der sich die amerikanischen Wahlkampf-Kandidaten gerne mit einmischen, um jetzt plötzlich gegen Russland zu wettern. Eine Sache, die fast ebenso kompliziert zu erklären ist wie die genauen Hintergründe von 9/11. Kurz gesagt geht es zwischen offizieller und verschwörungstheoretischer Version eigentlich nur darum, wer zuerst den Konflikt angefangen hat. Wer ist Aggressor, wer hat nur reagiert? Die Offiziellen behaupten steif und fest, Russland hätte Georgien angegriffen und würde den Unabhängigkeitswunsch des Landes jetzt nicht anerkennen. Russland sagt, Georgien selbst sei von den Amerikanern mit Waffen ausgestattet worden und habe selbstständig tausende Bürger angegriffen. Russland habe eine internationale Schutzabmachung mit Georgien und musste reagieren, um seine Landsleute zu schützen. Der Feind deines Feindes ist dein Freund. Wenn das stimmt, was Russland sagt, hätte man das ja wieder schon eingefädelt: Irgendwelche doofen Drittländer werden mit Geld und Waffen vollgepumpt, machen schön die Drecksarbeit als Aggressor, nachher postuliert man den Verteidiger selbst als Angreifer und kommt dem wahren Aggressor als Befreier zu Hilfe. Schon hat man seinen Konflikt und den perfekten Grund, gegen Russland vorzugehen. So sagten es die Verschwörungstheoretiker schon vor Monaten. Was die Sache interessant macht: Wir haben zum ersten Mal jemanden, der als Staatsmann in der Sache verwickelt ist und gleichzeitig genau diese Verschwörungstheorien mitträgt: Putin. Denn während man in den meisten anderen Konflikten sich eigentlich nur gegenseitig die Beleidigungen an den Kopf wirft (und den eigen Geheimdienst-Dreck lieber unerwähnt lässt), versucht er fleissig in vielen Interviews seine Meinung klar zu machen. Ob die nun richtig oder falsch ist, möchte ich gar nicht beurteilen. Ich will nur beurteilen, was die westlichen Medien daraus machen. Gehen wir nämlich davon aus, dass es wirklich eine Agenda gegen Russland gibt, dann müsste es auch hier, wie bei 9/11 eine Gleichschaltung geben, eine Zensur, eine feste, westliche Richtlinie. Gibt es die? Tatsächlich: Jedes Mal, wenn in den US-Medien angesprochen wird, dass die Georgier angegriffen hätten und nicht die Russen, schaltet man das Programm so schnell wie möglich ab. Ein Beispiel:
Warum ist das so? Was haben die US-Medien denn zu verstecken? Wer sagt dem Moderator Bescheid, so schnell wie möglich das Interview hier zu beenden, wo man doch scheinbar extra das Mädchen dazu eingeladen hat? Warum geht man in die Werbung (was wird während der Zeit wohl in der Regie besprochen?), nur um gleich NACH der Werbung das Interview zu beenden und WIEDER in die Werbung zu gehen? Gut, alles Spekulation. Nur: Diese Fälle häufen sich. Sie häufen sich enorm. So hatte Putin selbst der CNN ein ausführliches Interview gegeben, um seine Sicht der Dinge darzulegen. Dieser kann man zustimmen oder sie ablehnen – aber sie ist auf alle Fälle ein wichtiges Argument, um den Konflikt besser zu verstehen. Was macht CNN mit dieser extrem wichtigen Information, für die sich Putin extra 30 Minuten Zeit genommen hat? Man entscheidet sich, sie nicht zu senden. Klasse! Sowas nennt man dann ausgewogene Berichterstattung. Leider sieht es mit Deutschland nicht viel anders aus. Auch die ARD hat ein Exklusiv-Interview mit Putin gemacht. 30 Minuten. Was damit passiert? Die ARD sendet es, aber um fast 20 Minuten gekürzt. Dabei wurden fast alle Stellen entfernt, die der westlichen Position (Russland war Aggressor) widersprechen. Warum tut die ARD sowas? Was hat sie davon? Wer bewegt sie dazu? Die ARD ist ein öffentlich-rechtlicher Sender und hat damit einen Grundversorgungsauftrag und die Pflicht zur ausgewogenen Berichterstattung. Ich weiß nicht, was genau da wirklich passiert ist, aber eins weiß ich sicher: Die Massenmedien, auch in Deutschland, senden hier ganz bewusst bestimmte Signale, um die Bevölkerung auf neue Konflikte vorzubereiten. Erneut bewahrheitet sich damit eine bereits vor Monaten geäußerte Vermutung – von Leuten, die man gemeinhin als ‚verrückte Verschwörungsfanaten‘ bezeichnet, die aber durch genaue Recherche und gutes Beobachten schon Sachen wie 9/11, den Irak-Krieg oder den Fall der Berliner Mauer vorhersagen konnten. Teilweise auf die Woche genau. Ernsthaft: Mit der Medienrealität ist damit was ganz und gar im Argen. Wie hat Russland nun auf die Sache reagiert? Nun, man war nicht dumm. Man hatte einen Mitschnitt der Interviews von CNN und ARD. Was hat man gemacht? Die nicht gezeigten Interviews groß in einer Sondersendung unter dem Motto ‚Das zeigt die ARD/CNN nicht‘ einfach ungeschnitten und unzensiert ausgestrahlt. Der Coup klappte und die Zensur fiel damit auf: Bei der ARD sollen an die 300 kritische Leserkommentare im Tagesschau-Blog gelandet sein, mit der Frage, weshalb man denn das Interview dermaßen verfälschte. Die ARD lenkte ein und zeigte das Interview nun noch einmal am 2. September, um 6:40 Uhr morgens auf einem Regionalsender. Sehr gnädig. Hier ein Teil des Original-Interviews, der Rest bei den Tubern: