Vor einigen Tagen habe ich endlich begonnen, alle meine Webprojekte auf einen einzigen Server zu migrieren. Konkret heißt das: Ich will nur noch über einen FTP-Zugang all meine Webseiten bestücken, jede Domain wandert in ein eigenes Unterverzeichnis. Meine Domains selbst halte ich bei einem reinen Domainhoster. Das hat den Vorteil, dass ich jederzeit meinen Server umziehen kann, ohne Ausfälle in der Ereichbarkeit der Domain zu haben.
Meine Domains halte ich ab sofort bei www.tecspace.net. Eine .de Domain kostet dort im Jahr 2,50 €, also quasi geschenkt. Dabei kann man im Kontrollpanel des Anbieters natürlich auch die DNS-Server verwalten. Wichtig, damit man nachher alle Domains über einen Webhoster laufen lassen kann. Wer das nicht will kann natürlich auch die DNS-Server von Tecspace verwenden und einfach nur die Domain umleiten lassen.
Beim Webhoster habe ich etwas länger gesucht. Für mich war aber irgendwann klar, dass ich a) einen großen, etablierten Hoster und b) einen Hoster ausserhalb Deutschlands haben möchte. In Deutschland nämlich sind die Preise fast überall noch an die Paketgrößen, insbesondere die gekauften Webspace-Größen gekoppelt. In den USA haben die großen Hoster wie z.B. BlueHost längst die „unlimited“-Ära eingeleutet. Was heißt das? Es gibt eigentlich nur noch ein einziges Paket für jeden Kunden. Dabei ist so ziemlich alles unlimitiert enthalten: Unbegrenzter Webspace, unbegrenzter Traffic, unbegrenzte MySQL-Datenbanken usw… Natürlich ist das eine Mischkalkulation für die Anbieter und es greift auch immer eine Fair Use Policy. Wer also beispielsweise einen Dateihoster a la Rapidshare oder eine Videoplattform a la Youtube auf so einem Hoster anbieten würde, bekommt relativ schnell eine Info und/oder eine einseitige Kündigung. Blogs oder einfache Webprojekte wie meine sind dagegen natürlich kein Problem.
Nachdem ich einige Reviews gelesen habe, habe ich mich nach einigem hin und her für JustHost entschieden. JustHost sitzt in Großbritannien und hat mittlerweile über 200.000 Kunden und ist damit viertgrößter Hoster im vereinten Königreich. Im Gegensatz zu den meisten anderen Hostern in diesem Ultra-Low-Preissegment (wie z.B. die mysteriösen WebHosting Pad) waren die Reviews für JustHosts relativ positiv. Bemängelt wird eigentlich nur die Drosselung der Geschwindigkeit pro Verbindung auf rund 3000kbit/s. Für mich ist das aber ausreichend.
Ich habe JustHost bislang zwei Wochen getestet und bin eigentlich sehr zufrieden. Das Control Panel beinhaltet wirklich alles, was ich für meine Pakete brauche. Unbegrenzte MySQL-Datenbanken, safemode_off, neueste PHP Versionen, Domain-Verwaltung, E-Mail Verwaltung usw. Automatische Backups legt JustHost allerdings nur gegen Aufpreis an. Ansonsten muss man im Control Panel das Backup seiner Webseite manuell anstoßen und kann dann seine Webseiten und Datenbanken als ZIP-Archiv herunterladen. Das ist dann natürlich noch kostenfrei. Wer möchte, erhält die erste Domain zudem gratis dazu (für mich aber eigentlich irrelevant, da ich lieber alle Domains einheitlich bei TecSpace halte). Ich muss nun nur bei TecSpace all meine Domains auf den DNS-Server von JustHost verweisen (in dem Fall benutzen sie Pipedns) und bei JustHost eintragen, dass eine neue Domain existiert. Alles andere übernimmt JustHost für mich. Es gibt dann ein neues Verzeichnis auf meinem FTP-Server, das ausschließlich dieser Domain vorbehalten ist. Wer die Domain nun ansurft, sieht natürlich dieses Unterverzeichnis nicht, die Domain wird wie auf einem eigenen Server gehostet. Feine Sache und endlich alles unter einem Hut!
Das beste ist für mich allerdings der Preis für das Paket: Ich habe bei JustHost oben rechts in der Liste auf „Australien“ umgestellt, weil es dort günstigere Preise gibt. Beim Bestellen sollte man nun noch den Gutschein „50OFF“ eintippen. Der Gesamtpreis pro Jahr beläuft sich dann auf 41.88 australische Dollar, das sind umgerechnet rund 28 € pro Jahr! Der Preis gilt dann für das Paket dauerhaft. Wer im 2-jährlichen Turnus zahlt, kriegt das unlimitierte Paket sogar für rund 25 € pro Jahr. Das war mir dann aber doch einen Ticken zu heiß, ich bleibe lieber flexibel. Bislang gibt es für mich aber keinen Grund, von JustHost wieder weg zu gehen – ich bin immer noch ganz begeistert all meine Projekte nun sukzessive dahin umzuziehen.
Auch ansonsten ist so ein unlimitiertes Webpaket natürlich eine feine Sache: Man kann all seine Daten darauf abspeichern, braucht nie mehr auf Anbieter wie Imageshack oder Rapidshare ausweichen, wenn man Platzengpässe hat, man kann unlimitiert E-Mails auf seinem Server abspeichern und spart sich somit auch solche Angebote wie Google Mail (Webmailer ist natürlich auch verfügbar), ja man könnte sogar für Freunde eigene Webpakete und Domains hosten und ihnen eigene FTP-Zugänge geben – wie gesagt: Ein direktes Limit ist außerhalb Deutschlands einfach kaum mehr üblich!
Wer selbst das unlimitierte Paket für rund 28 Euro im Jahr buchen will braucht dafür eigentlich nur ne Kreditkarte und einen PayPal-Account. Und so gehts:
- [JustHost] ansurfen
- Oben rechts auf „Australien“ umstellen für günstigeren Kurs mit australischen Dollars
- „Sign Up Now“ klicken und als Gutscheincode „50 OFF“ eintragen (den bereits eingetragenen Gutscheincode entfernen)
- Wer möchte, kann nun auch einen Domainnamen kostenlos registrieren. Man sollte allerdings bedenken, dass JustHost beim Wegtransfer dieser Domain 30 Dollar in Rechnung stellt. So lange man bei JustHost bleibt und/oder die Domain einfach löschen lässt, bleibt sie aber gratis. Wer bereits eine Domain hat, kann auch einfach diese eingeben, JustHost richtet sie dann gleich soweit ein, dass der Nameserver sie erkennt.
- Alles fertig ausfüllen und abschicken. Wichtig: Immer wenn JustHost weitere Angebote für den Warenkorb anbietet, ganz unten auf „No Thanks“ klicken. Einige Minuten später kommt die E-Mail mit den Zugangsdaten.
- Wer nun noch eine günstige .de Domain braucht kauft sie für 2,50 € bei tecspace.net und stellt beim Anmelden die DNS einfach auf „pipedns“ ein (Tecspace hat sie bereits in einer Liste, man muss sie also nur noch auswählen). Bei JustHost muss man zuvor im Control Panel auf „Addon Domain“ klicken und die neue Domain eintragen (nach ca. 24 Stunden ist sie dann bei tecspace.net bestellbar, ansonsten meckert tecspace.net, dass die Domain bei pipedns.com noch nicht angemeldet ist).
Summa summarum: All meine 7 Domains hoste ich nun für jährlich nur rund 45 Euro ohne jegliche Limits. Das sind nicht mal 7 Euro pro Webpaket pro Jahr. Dafür kriegt man in Deutschland meist noch nicht mal ein Paket inkl. MySQL-Datenbanken geschweige denn unlimitierten Speicher. Mal sehen, ob die Preise nun stabil bleiben, dann bin ich begeistert.