Dieser Fall lohnt sich allein schon wegen der Surrealität, mit welcher die BKA-Leute den Vorfall herbeiführten. Wer schon immer mal wissen wollte, wie die „Rudi-Carell-Show“ als Cover-Up(!) für eine geheime GSG9-Operation (!!) herhalten musste, der sollte sich diese Geschichte nicht entgehen lassen.
In erster Linie geht es um einen Einsatz am Bahnhof in Bad Kleinen. Eigentlich sollten nur zwei RAF-Mitglieder festgenommen werden. Doch neben einem GSG-9-Beamten stirbt in einem wahnwitzigen Feuergefecht auch Wolfgang Grams selbst. Sein Kopfschuss deutet darauf hin, dass er aus nächster Nähe erschossen, also hingerichtet wurde. Der Fall erinnert ein wenig an die Vorwürfe beim Amoklauf von Tim K. Auch dort berichteten Medien zunächst, der bereits angeschossene Amokläufer sei von den Beamten schließlich mit einem Tötungsschuss niedergestreckt worden, später hieß es dann aber, er hätte sich selbst erschossen – ganz ähnlich wie Wolfgang Grams.
Insider wollen berichtet haben, dass unter GSG9-Leuten häufig der Ehrenkodex gilt, dass bei der Erschießung eines befreundeten Beamten dieser manchmal gerächt würde. Solche Ehrenmorde würden außerdem vom Staat geduldet – sprich: gedeckt. Das würde erklären, warum sowohl bei Tim K. als auch bei Wolfgang Grams ein Schläfenschuß festgestellt wurde, der aus nächster Nähe abgegeben werden musste. Eine weitere These ist, dass der Verfassungsschutz einen eigenen V-Mann decken wollte. Details dazu z.B. in diesen beiden Dokus:
Tjaja.er Hergang, die Planänderung, die Indizien und Zeugenaussagen deuten auf etwas ganz anderes hin der offizielle Bericht. Seiters tritt zurück, noch bevor irgend etwas ermittelt ist. Und Kohl fährt gleich als Bundeskanzler zu den Beamten und gibt ihnen damit die politisch denkbar stärkste Rückendeckung, noch bevor das irgendwie notwendig ist. Meine Meinung:keine Elitetruppen mehr. Diese Einheiten und Kräfte entscheiden autark vor Ort, und sind daher nur bedingt führbar, mithin instrumentalisierbar durch Dritte, die oberhalb der Verantwortungskette stehen.— Geografisch ist das auch ganz witzig: Die Aktion wurde in Rheinland Pfalz losgetreten, Kohl kam aus Mainz, das BKA ist in Wiesbaden, Grams und Steinmetz kamen beide aus Wiesbaden, und dass damals im „Klatsch“ sowohl die konfusen Revoluzzer, die Emanzen, die Alternativen, als auch die gesamte TV- Personnage von ARD und ZDF herum sass, weiss jeder, der zu der Zeit im ruhigen, schönen Wiesbadener Rheingauviertel gewohnt hat. Was es für Zufälle gibt. Es gibt sehr viele , sehr schweigsame Leute in dieser Sache.— Da könnte man ja schon mal ein Drehbuch schreiben.