Bei Burger King brummts. Jetzt schließt die Europa-Führung 89 Filialen in Deutschland, alle von der YiKo-Holding. Ich kann bestätigen, dass sowohl ich als auch einige Freunde von mir ziemlich merkwürdige Erlebnisse in den Filialen hatten, seitdem sie übernommen wurden. Vor kurzem hörte ich von Kakerlaken und Ratten im Restaurant. Die Krise ist schon etwas älter, und wer sie nicht kennt, findet hier eine ganz guten Zusammenfassung in der Süddeutschen.
Das Vorgehen finde ich einmalig. Eigentlich gingen die Verträge mit Franchise-Nehmer YiKo über mindestens 10 Jahre. Ihn zu kündigen ist ziemlich schwer. Vorgehabt haben scheint es Burger King schon länger. Scheinbar hat man bei der Zentrale über Monate Vorfälle gesammelt, um vor Gericht nun belegen zu können, dass die Kündigung unabdingbar ist. Ich muss gestehen, dass -obwohl mir der Laden eigentlich nicht sympathisch ist- ich die Kommunikationsstrategie geradezu vorbildlich finde.
Keine fein polierten Pressemitteilungen, der Chef (Alexander Bork) kommuniziert direkt und offen über die sozialen Kanäle und versucht damit, die Krise als Transparenz-Kampagne für den Konzern zu nutzen. Ich finde, Bork macht das aus PR-Sicht wirklich gut. Hier die letzte Meldung zur Kündigung von YiKo:
Aus moralischer Sicht ist natürlich streitbar, ob Burger King nicht schon viel früher reagieren hätte müssen. Auch stellt sich die Frage, wieviel dem Konzern bei Verkauf der Filialen an Yi-Ko schon an dessen Geschäftsgebahren bekannt war, zumal einer der Firmeninhaber schon Filialen für den Konzern betrieb. Außerdem waren für Montag neue Negativ-Schlagzeilen angekündigt worden. Einige stellen die Vermutung auf, Burger King wollte noch vor Wochenende reagieren, bevor der Schaden durch eine erneute Skandalwelle immense Höhen angenommen hätte – möglicherweise in der Hoffnung, dass die betroffenen Filialen bis dahin schon zwangsläufig dicht gemacht haben. Dem widerspricht jedoch Burger King im Manager Magazin. Die Entscheidung, Yi-Ko zu keksen, sei sicherlich nicht über Nacht getroffen worden, heißt es da.
Ich bin jedenfalls schrecklich gespannt, was nun mit den Filialen passiert. Ich erwarte mal, dass Burger King sich erst mal weigert, die Läden zu beliefern. Wenn sie das durchziehen, trotz einstweiliger Verfügung (ist das wahrscheinlich?) dann könnte einem Großteil der Burger Kings in München das Material schon dieses Wochenende ausgehen. Liefert Burger King erst mal weiter, bis die Gerichte über die Rechtmäßigkeit der Kündigung entscheiden, dann wäre wiederum die Glaubwürdigkeit und Ernsthaftigkeit des Vorgehens in Frage gestellt…
0 Gedanken zu “Der König ist tot…”