Kann man darauf jetzt stolz sein? 😉
Nachdem wir „Der Bizzare Boss“ nur so so la la fanden (einige aus der Gruppe sogar richtig schlecht) waren die Erwartungshaltungen an die restlichen zwei Räume nicht so hoch. Insgesamt fand ich auch in „Die Vampirkönigin“ und dem „Klassenzimmer Reloaded“ die Einrichtung nicht wirklich prickelnd (Fliesenboden am Friedhof mit vielen Steckdosen und Kabel, Styropor-Grabsteine, Särge mit Bällebad (?), IKEA-Möbel…). Viel gekostet haben können die Räume nicht. Müssen sie aber auch nicht, wenn das Gameplay stimmt. Und diesmal war es in meinen Augen deutlich ausgewogener. Zudem macht die Dunkelheit (die uns in „Der Bizzare Boss“ wegen dem Schwarzlichtlampen-Rätsel genau gefehlt hat) hier vieles wieder wett. Schnitzer sehe ich leider immer noch:
Gerade der Spielanfang setzt eigentlich immer auf das Durchsuchen und Finden eines wichtigen Gegenstandes, damit die Rätselkette überhaupt mal in Gang kommt. Der ist häufig besonders gut versteckt und so irrt man lange vergeblich im Raum herum. Eigentlich sollten die Rätsel zu Beginn ja etwas leichter sein. Trotzdem fand ich die Rätsel insgesamt deutlich fairer (oder wir hatten einfach einen besseren Lauf oder das bessere Team). Aus dem Vampirraum waren wir somit mit Rekord wieder raus. Das Erfolgserlebnis hinterlässt damit vermutlich auch einen positiveren Eindruck als beim ersten Besuch.
Ich würde die anderen beiden Räume weiterhin im unteren Mittelfeld ansiedeln, sie aber definitv vor dem Boss empfehlen. Wenn die Rätsel fair sind, macht er durchaus Spaß, aber mithalten mit der aktuellen Generation an Räumen können alle vor allem im Design nicht. Hier fehlt es einfach am Willen zu investieren und auch mal nen professionellen Bühnenbildner dran zu lassen. Einige Rätselelemente fand ich diesmal aber tatsächlich sehr kreativ – beispielsweise die „Fleißaufgabe“ im Klassenzimmer. Das war ne super Idee. Weiterhin sehr positiv ist das sehr nette Team, das es bei den (in meinen Augen etwas übertriebenen) Negativbewertungen derzeit bestimmt nicht so leicht hat, motiviert zu bleiben – wenn sie schlau sind aber gleichzeitig die Kritiken aber konstruktiv sehen und über Verbesserungen nachdenken. Denn auch mit den besseren zwei Räumen wird das Überleben in München so sicherlich nicht allzu einfach.