Wir haben mit Escape Game München einen weiteren Anbieter im Bereich des Live-Escape-Games durchgetestet:
Bislang gibt es zwei Räume – „Die Geistervilla“ und „Die Kunst des Klauens“. Beide sind durchwegs gut thematisiert und vor allen Dingen technisch auf dem obersten Escape-Game-Level angesiedelt. Der Automatismus-Grad ist enorm und erstreckt sich über einige wirklich tolle „Gadgets“, bei dem man sich während des Spiels wirklich fragt, wie sie funktionieren. Teilweise dachten wir, der Spielleiter steuert das von sich aus so clever – aber tatsächlich ist „Escape Game München“ vermutlich selten so nah an der Kombinationsrätsel-Mechanik eines klassischen Adventures dran wie sonst ein Spiel dieser Art. Dort wegen scheinbar harmlose Gegenstände kombiniert, die plötzlich wie von Geisterhand Geheimfächer öffnen, Schiebetüren zur Seite fahren oder Safes entriegeln.
„Die Geistervilla“ leidet dabei leider etwas unter seinem linearen Game-Design. Die Rätsel sind alle relativ leicht und vom Prinzip für meinen Geschmack ein wenig zu „Schnitzeljagd-artig“. Nur selten braucht man zudem wirklich die ganze Gruppe. Häufig rätselt eine Person von Tipp zu Tipp vor sich hin und andere können häufig nur mündliche Vorschläge geben. Dafür eignet sich der Raum aber sehr gut für Anfänger, die nicht durch parallel laufende Rätselketten erschlagen werden wollen.
Besser funktioniert das bei „Die Kunst des Klauens“. Dort ist ohne gemeinsames Zutun kein Weiterkommen möglich. Bei unserer Spielergrupppe stellte sich schnell ein Flowgefühl ein und wir rätselten tatsächlich bis kurz vor Ablauf der Zeit zum Ziel. Einziges Manko hier: Die Story ist eher kurz gekommen und nicht allzu spannend. Das wiederum hat uns bei Geistervilla ein wenig besser gefallen. Trotzdem ist „Die Kunst des Klauens“ sicherlich der spannendere Raum für Rätseljunkies.
Fazit: Ein nettes Team mit Herzblut und einem Händchen für tolle Ausstattung und automatischen Spielereien, das einen Besuch verdient hat. Ich bin jetzt schon gespannt auf den neuen Raum, bei dem es wohl ins Grab des Tutanchamun geht!
Schöne Zusammenfassung. War das Geld definitiv wert.