Nachdem der Publisher dtp im Jahre 2007 den in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Entwickler 4Head geschluckt und in Cranberry umfirmiert sowie das ebenfalls für seine Adventure bekannte Studio House of Tales Anfang letzten Jahres in Bremen aufgelöst und in Cranberry migriert hatte, sieht es nun wieder sehr düster für das Hannoveraner Team aus: Am 7. Mai hatte das Insolvenzgericht Hamburg das Insolvenzverfahren über Cranberry eröffnet. Cranberry hatte die Adventurelandschaft vor allen Dingen durch Spiele wie Black Mirror 2 und 3 sowie kürzlich Lost Chronicles of Zerzura beeindruckt.
Der Schritt kommt nicht überraschend, hatte doch die Mutter dtp Ende April bereits einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Wie bei dtp verwaltet auch bei der Cranberry Production GmbH Herr Dr. Tjark Thies das Vermögen als vorläufiger Insolvenzverwalter. Derzeit wird von dtp eine Planinsolvenz angestrebt. Die angekündigten Titel sollen weiterhin im Handel erhältlich sein bzw. noch weiterhin dort erscheinen.
Thomas Baur, der ursprüngliche Gründer des Publishers, verlautete auf der Plattform golem, dass die 2007 von dtp abgetrennte Gesellschaft dtp young Entertainment von der Insolvenz nicht betroffen sei. Baur hatte sich 2010 aus dem Vorstand der dtp AG aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen und war seitdem nur noch Berater. Desweiteren ist er heute selbst Geschäftsführer bei dtp young Entertainment GmbH. Im Gegensatz zum eher „coregame-lastigen“ dtp spezialisiert sich dtp young auf Spiele für jüngere Kinder sowie vornehmlich Mädchen.
Ich glaube ja, da erwarten uns noch einige spannende Wendungen in diesem Fall…