Computerspielpreis 2018

Ich jammere ja immer, dass mir die alten Gamer-Rock’n’Roll-Zeiten mit einer Entwicklerpreis-Fete in einem Kino samt nackten Mädels, lockeren Show-Dramaturgien, einem kippensuchendem Ganteföhr, einem gamerdurchsetzem Publikum, Party bis um 5, zu wenig Currywurst, Selbstbedienungsbier aus dem Träger, einem bissigen Kai Petzke auf der Bühne und einem nervösen Pyrotechniker hinter der Bühne gehörig abgehen…

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Die Games-Branche ist in so unfassbar kurzer Zeit politisch korrekt geworden, da schaudert’s mich direkt. Und wenn man dann auf dem Deutschen Computerspielpreis gelobt wird, dass sich Gamer mittlerweile endlich Krawatten anziehen, dann kommt mir schon ein wenig die Respektgalle hoch. Kurzum: Ich wünsche mir einfach die Zeiten zurück, als Games noch kein „Kulturgut“ waren, wir in Garagen vor uns hin entwickeln konnten, Nerdism nicht mit Hippster verwechselt wurde und man Killerspielverbote nicht mit politischer Lobbyarbeit sondern schlicht und ergreifend mit dem Stinkefinger quittiert hat. Von dieser integren Mentalität ist in der Branche leider nicht mehr viel übrig. Vermutlich hängt das aber auch einfach nur damit zusammen, dass ich alt und verbissen geworden bin und halt noch die letzten Züge der Games-Prärie vor der Eroberung schnuppern durfte. Wen kümmert’s?

So besuch‘ ich die Feierlichkeiten letztlich halt nur noch zum Fressen und Saufen und ein paar nette Leute treffen. Das Showprogramm, das für mich einst mal der Höhepunkt war, hat jetzt lästige Wartezimmer-Atmosphäre bis das Buffet eröffnet. Himmel, noch nicht mal mehr Skandale konnte der Computerspielpreis dieses Jahr produzieren! Am meisten gefreut hat mich eigentlich noch Olli Schulz’es Auftritt, besonders so ab Stunde 2…

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