Ich mag die Filme von Martin Scorsese. Insbesondere die Mobster-Trilogie mit Hexenkessel, Goodfellas und Casino.
Mit The Irishman veröffentlichte Netflix ein weiteres Epos ganz im Stil dieser sehr dokumentarisch gedrehten Mafia-Biografien:
Wohlgemerkt: Für die ganze Geschichte der Auftragmörders Frank „The Irishman“ Sheeran lässt sich der 77-jährige Scorsese diesmal fast ganze 4 Stunden Zeit. Dass sie trotz der Länge sehenswert ist liegt an der genialen Schauspielleistung von de Niro, Pacino und dem aus dem Ruhestand extra zurück gekehrtem Joe Pesci. Vor allem die Rückkehr von Pacino zu einer richtigen Charakterrolle hat mich echt gefreut. Alle drei Darsteller gehen auf die 80 zu und ich war schon irritiert, wie gut einige davon noch aussehen. Erst im Making Of wird deutlich: Die sehen nicht so gut aus sondern wurden für den Film digital verjüngt. Funktioniert hat das prima. Noch dazu ist der Film ein wunderbares Beispiel dafür, dass man auch als Opa noch ganz herausragende Arbeit abliefern kann.
Neben wunderschön choreographierter Aufnahmen ist auch die Musikauswahl allererste Sahne. Wie schon bei Casino hat Scorsese hier kein Zeitgeist-Detail übersehen. Zwar kommt der Film für mich nicht an Casino ran, aber ich hätte echt nicht gedacht, dass Scorsese nochmal die Chance für einen Mobster-Film in ganz klassischer Manier erhalten würde. Dafür muss man Netflix echt dankbar sein. Für Freunde von Scorsese und Interessierte der Mafia-Szene eine klare Empfehlung!