Ich hab mir vor kurzem „Open Windows“ angeschaut, nachdem ich ihn auf dem Fantasy Filmfest 2014 nicht geschafft hatte. Ich mag Nacho Vigalondo sehr und finde seinen „Timecrimes“ relativ unterschätzt, weil er der Zeitreise-Thematik tatsächlich noch einige spannende Elemente abgewinnt.
Auch „Open Windows“ ist wieder erfreulich experimentell, denn der ganze Film zeigt die ganze Zeit über nur eine Windows-Oberfläche. Auf dieser entfaltet sich die Story allein durch Webcams, Skype-Anrufe, Hacking-Attacken oder kleinen Tools. Außerdem ist es eine herausragende Parabel auf unseren technokratischen Überwachungsstaat.
Leider verliert die Geschichte gegen Ende an Glaubwürdigkeit und verheddert sich immer mehr in dem Korsett der Oberfläche. Während die kamerspielartigen Szenen, bei denen es primär um Voyeurismus und Machtausübung durch Überwachung geht, ganz herausragend funktionieren, flacht der Film am Ende bei einer via Webcam miterleben Verfolgungsjagd und einigen dubiosen Hacker-Intermezzi ziemlich ab. Schade, das war damit leider nur Durchschnitt.
Sehenswert finde ich ihn weiterhin dennoch.