Uwe Boll ist und bleibt für mich das skurilste Phänomen des neuen Jahrtausends (neben Tom Cruise). Der ‚worst director ever‘ hat mittlerweile seine Selbstzerstörung absolut perfektioniert – gerade deswegen könnte sein neuer Film Postal eine ganz eigene Dynamik bringen. Die Crew, das Script, der Regisseur – niemand nimmt sich mehr ernst. Gedreht wird scheinbar nur noch das was Spaß macht – ohne Rücksicht auf Verluste: Uwe Boll`s Drehtagebuch: Am letzten Drehtag drehen wir die Eröffnungssequenz von POSTAL, in der wir zeigen was wirklich im Cockpit der Flugzeuge der September 11 Anschläge passierte. Die Piloten streiten sich über die Anzahl der Jungfrauen, die sie im Paradies bekommen, die Passagiere stürmen das Cockpit und die Maschine rammt aus Versehen das World Trade Center. Die Terroristen wollten eigentlich in die Bahamas. Die Szene wird super und alle lachen sich kaputt. Einen Film wie POSTAL hat es seit Monty Pythons LEBEN DES BRIAN nicht mehr gegeben. Nahmen sich Bolls vorherige Werke alle noch ziemlich ernst – und mussten so, gerechterweise oder nicht, die Prügel der Bollhasser einstecken, macht Boll in Postal die Flucht nach vorne. Der Film, mag er noch so schlecht, langweilig, unkorrekt, actionlastig, lustig, unlustig oder gut sein – der Film und das Konzept ist Uwe Bolls Biographie nach eigentlich auf den Bauch zugeschnitten und kann eigentlich garnicht mehr verlieren. Einen Kinobesucher hat er jedenfalls sicher – soviel Mut muss belohnt werden! 🙂 Achja, eins noch: Durch Jan-Mathis BollBashers-Blog bin ich auf ein sehr amüsantes On-Set-Video von Postal aufmerksam geworden. Check it out!!