Ich bin ein Fan des Regisseurs John McNaughton. Seine Filme „Henry: Portrait of a Serial Killer“ oder „Wild Things“ mag ich sehr.
Vor knapp einem Jahr war er dann auf dem Münchner Filmfest zu Gast und stellt seinen neuen Film „The Harvest“ vor. Ich bin trotz vollem Zeitplan vorbei gecrasht und kam gerade noch rechtzeitig zum Beginn der Premiere. Vorher hatte ich mir diesen Trailer angeschaut und einen vergleichsweise lauten Horrorstreifen erwartet. Im Kino hab ich dann irgendwann bemerkt, dass der Trailer definitiv nicht dieser „The Harvest“ ist, den ich gerade schaue.
Jetzt, nach fast einem Jahr, ist nämlich tatsächlich der eigentliche Trailer zu „The Harvest“ erschienen (Spoiler!):
Sehenswert ist der Film allerdings absolut, denn schauspielerisch ist auch der neue McNaughton wieder ein tolles Machwerk, das es leider erneut nicht regulär in die Kinos geschafft hat. Und auch storytechnisch enttäuscht der Thriller nicht: intelligent und spannend, wie zuvor schon Wild Things oder Henry.
Die Veröffentlichung des Films kann ich jetzt übrigens auch mal nutzen, um ein paar schnelle Video-Mitschnitte von John McNaughton online zu stellen, die ich letztes Jahr beim Filmfest gemacht hatte. Es war dunkel, ich musste das Video aufhellen und ich saß fast ganz hinten, deswegen keine wirklich grandiose Qualität. Aber da McNaughton so selten zu sehen ist, hab ich’s jetzt mal doch hochgeladen, falls sich jemand für die Produktiondetails des Films interessiert (kleine Spoiler)…
Der Unterschied zwischen Filme machen und Filme anschauen ist extrem gross, weil zwischen diesen beiden Blickwinkeln Welten liegen. Beurteilen wird also immer subjektiv und letztendlich ungerecht sein. Es ist sehr angeraten, Kritik auf sich selbst zu richten, denn wir können nur hoffen, so wenig Fehler wie möglich zu machen- beim Produzieren und Konzipieren. Was anderes ist, wenn deutlich sichtbar handwerkliche/technische Schlampereien oder Eingriffe von Fachfremden die Umsetzung eines guten Konzepts verhindern oder ein Konzept verzerren. Aber auch da kann es sich um Unerfahrenheit handeln. Also am besten gar nicht beurteilen- als Macher. Dem Konsumenten allerdings ist da keine Zurückhaltung auferlegt. Da muss man auch das übergekackteste oder dekadenteste Anspruchsdenken als „normal“ betrachten. Wahr ist, daß Film und Game Leitmedien sind und als Kulturgestalter das Denken prägen. Also kanns gar nicht genug davon geben, um Vielfalt zu garantieren.