Im letzten Jahr gab es einige Touren-Teilnehmer bei den Adventure-Treff-Touren, die auf der Suche nach nicht unbedingt so anstrengenden, dafür aber etwas gefährlicheren Touren waren. Letztes Jahr hatten wir da u.a. die Wolfsschlucht und den Brünnstein im Angebot.
Was könnte man in diesem Sommer machen, war also die Frage. Da ist mir dann doch einmal kurz das Höllental eingefallen! Es gibt wohl wenig Touren, die so viel unterschiedliche Natur vereinen, wie diese. Allerdings ist die Durchwanderung von Höllentalklamm bis über den Riffelriss hinaus durchaus sehr anstrengend und in Gruppe, gerade mit noch eher unerfahrenen Bergwanderen, nicht so wirklich zu machen. Also habe ich das Internet nach alternativen Möglichkeiten durchforstet, den Riffelriss und die Klamm trotzdem irgendwie zu schaffen, ohne gleich 1000nde Höhenmeter und Tagesmärsche zurückzulegen – und bin fündig geworden:
Es beginnt mit einer aufregenden Fahrt mit dem Zug bis auf knapp 1700 Meter. Wir steigen dabei auf einer Station aus, die im offiziellen Fahrplan der Bayerischen Zugspitzbahn (BZB) garnicht existiert. Ein Schild im Nirgendwo des Wettersteingebirges sagt uns „Riffelriss“ – ein tiefes Kar, das es zu überwinden gilt, sobald die Bahn uns allein lässt und die Gäste weiter durch den Tunnel tief in den Waxenstein hineinführt.
Die Sache hat auch etwas Gutes, nur 500 Höhenmeter sind durch das Riffeltor zu überwinden. Dabei kommen wir auf über 2200 Meter in hochalpines Gelände und wandern an der Steilwand entlang über das steinige Riffelkar bis wir in das versteckte Höllental gelangen – Ausgangspunkt vieler Expeditionen ins Wettersteingebirge und auf die Zugspitze. In der Höllentalangerhütte können wir uns dann für diese gewagte Überschreitung auf die Schulter klopfen. Doch das große Finale kommt erst noch: Nicht mehr gefährlich, aber dafür umso beeindruckender kommt beim Abstieg zur großen Belohnung die Durchschreitung der Höllentalklamm. Nach diesem furiosen „Finish“ geht es ebenerdig weiter zu einem versteckten Waldsee, dem Rießersee, wo wir die Eindrücke noch einmal entspannt verarbeiten können. Der See liegt in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Garmisch-Partenkirchen, so dass wir von dort ganz gemütlich die Heimreise antreten können.
Eigentlich ist diese Tour gar keine Qual, da die Stellen gut gesichert sind (also eine „anspruchsvolle Bergwanderung“ aber eine „einfache“ Bergtour, UIAA-Schwierigkeit 1 ). Die Überquerung „nur“ mit Bergschuhen, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist laut Berichten im Internet möglich. Jedoch hat der steile Anstieg am Riffel durchaus seine Tücken. Wer abrutscht, sieht alt aus. Ein Mitgrund, warum scheinbar einige Verrückte im Treff-Forum sich bereits ein Klettersteig-Set besorgt haben.
Ein etwas flaues Gefühl gibt’s nun im Magen, denn das heißt, dass wir diese Tour wohl tatsächlich im Sommer anpacken müssen. Womöglich auch durch dieses Foto von der Riffelspitze, dass einige Leute doch beeindruckt hat.
Ihr wollte mehr wissen? Alles weitere findet ihr in der „Events“-Sektion oben im Menü unter „Höllental“!
Fotos: 0MAGI0, Andreas Schmidt, Octagon (jeweils cc), offizielle Höllentalklamm-Fotos