In der Anywhere but Westminster Serie besuchen John Harris und John Domoko schon seit vielen Jahren abgehängte Regionen in Großbritannien und protokollieren die Änderungen im politischen Gefüge und Wahlverhalten. Sie ist ein sehr wichtiges Zeitdokument und gibt zumindest Erklärungsansätze, was in den Leuten vorgeht und wo die Frustration herkommt, die Großbritannien in diese Sackgasse geführt hat.
Die Serie sollte aber auch ein wichtiger Wake-Up-Call dafür sein, dass diese Probleme nicht GB-spezifisch sind. Alle europäischen Länder haben diese abgehängten und für Populismus und Nationalismus empfänglichen Regionen und die von den Volksparteien (sofern sie überhaupt noch existieren) nicht mehr vertretene Arbeitergesellschaft – Deutschland natürlich eingeschlossen. Nur gibt es hier wenig vergleichbaren Journalismus, der sich so dediziert mit dem Thema beschäftigt und die Veränderungen in einer Langzeitstudie journalistisch verfolgt. Im Gegensatz zu anderen Regionen, bei denen es unter der Oberfläche brodelt, haben diese beiden Johns zentrale Aspekte an die Oberfläche befördert – was übrigens – zumindest auf der journalistischen Seite – sehr für das Königreich und wenig für andere Länder spricht.