Jean-Claude van Damme ist eigentlich Geheimagent Jean-Claude van Johnson, der seine Rollen in Action-B-Movies nur als Tarnung und zum Training annimmt, während er in der drehfreien Zeit irgendwelchen Schurken das Handwerk legt.
Was so dämlich klingt ist auch dämlich und reiht sich damit in die Riege bescheuerter 80er-Jahre-Plotlines ein, die nur dazu dienen, Actionszenen aneinanderzureihen. Da sich sowas in der heutigen Zeit selbst nicht mehr allzu ernst nehmen kann, verknüpft es die Serie mit allerlei Meta-Ebenen rund um die Filme und den ehemaligen Star-Ruhm eines gealterten JCVD sowie pradoistischer In-Your-Face Selbstironie. Da spielt es am Ende auch keine große Rolle mehr, dass die Serie vor Plotholes und offenen Fäden strotzt. Einen Anspruch hat Jean-Claude van Johnson eh nicht.
Das Ganze ist also letztlich nur aneinandergereihter Klamauk kombiniert mit einer gehörigen Portion Hommage an das B-Movie-Kino des letzten Jahrhunderts – und ich mag’s wirklich. Ich mag’s auch deswegen, weil die blöden Ideen so blöd sind, dass sie im Plotverlauf hin und wieder auch echt überraschen. Der Spagat zwischen Blödelei und Story-Vorantreiben gelingt der Serie zwar nicht immer reibungslos, aber was ist in billigen Actionfilmen schon jemals reibungslos gelaufen? All dem wird auf einer weiteren Ebene eine saudumme JCVD-Kinofilmproduktion beiseite gestellt, in der van Damme Huckleberry Finn spielen muss und welche die Dämlichkeit der eigenen Serie wiederspiegelt.
Empfehlung! Derzeit in Amazon Prime Video zu sehen.