Einen, wie ich finde, ganz hörenswerten Podcast-Beitrag zum Thema Methodenstreit in der Meinungsforschung gibt es hier.
Dass sich zumindest die kommerzielle Meinungsforschung von vielen wissenschaftlichen Standards längst verabschiedet hat, sollte nach den Trump- und Brexit-Überraschungen vermutlich auch der letzte bemerkt haben. Nicht ganz verstehe ich, dass Menschen sich zwar über die nicht mehr funktionierenden Methoden aufregen, dann aber immer noch ohne große Reflexion aktuelle Meinungsumfragen für „ihre“ Echo-Chamber nutzen. Vielleicht gibt der Beitrag ja dem ein oder anderen ein wenig Einsicht, warum das schlicht und ergreifend Mumpitz ist.
Der Beitrag behandelt die geringe Aussagekraft selbstrekrutierender Online-Umfragen und spezifisch der Özil-Gündoğan-Befragung im Mai 2018. Die Trump- und Brexit-Überraschungen, die du in deinem Text erwähnst, finde ich noch spannendere Fälle. Das waren Schockwellen, die durch die wissenschaftliche orientierte Meinungsforschung gingen und zur Frage zwangen: Wie können wir mit unseren Methoden Glaubwürdigkeit zurückgewinnen?