Irgendwie fand ich die diesjährige Euro Attractions Show in Berlin nicht so toll wie meine letzte in Götheborg. Lauter, voller, anstrengender. Vielleicht liegts auch nur an der „Relaxtheit“ der Schweden, die angesteckt hat, aber irgendwie war die in Berlin ziemlich getrieben.
Eigentlich wollte ich dieses Jahr für coaster.de ein Feature über immersives Storytelling in der Attraktionswelt entwickeln und dafür einige Audiointerviews führen. Das ist mir tasächlich nicht gelungen. Vor zwei Jahren gab es da noch spannende Gespräche, diesmal wollten die wenigen Vertreter sich nicht mal von mir interviewen lassen. Am Ende blieben nur ein paar Audioschnippsel von Escape Room Anbietern und das (zum Teil sehr gute) Konferenzangebot von TEA, ein eigener kleiner Verband der Amusementbranche, der sich dem Thema Storytelling, Architecture, Technology und Entertainment (SATE) verschrieben hat und einige spanennde Figuren (primär aus dem angelsächsischen Raum) vereint.
Markttreiber sind das aber in Berlin natürlich keine gewesen. Auch das Interesse war nicht so groß. Es scheint weiterhin ausschließlich der oberflächliche, kurze Thrill, viel „Bling Bling“ und natürlich viel Maschinenbau im Mittelpunkt zu stehen.
Das gehört natürlich alles auch zur Attraktionsbranche, allein schon historisch. Das Thema Immersion schreiben dabei zwar noch viele mit drauf, aber ein Thema ist es effektiv nicht mehr. Selbst der Big Player Europa-Park, der hier grad noch am meisten in Europa macht, versteht darunter derzeit primär eine crossmediale Brand Extension, um zu den großen Medienkonzernen aufzuschließen.
Schauen wir mal wie die Messe 2018 in Amsterdam ausschaut, aber mein Gefühl sagt mir, dass sich die Immersive-Branche, vom Immersive Theatre bis zum Live-Game, vermutlich wirklich eine eigene Plattform suchen muss, um -böse gesagt- nicht vom Schaustellergewerbe auf dem Exhibit Floor überbrüllt zu werden. Denn wer ein wenig gesucht hat, hat gemerkt: Die kreativen Storywelt-Ideen waren schon auch da, nur eben vor der schieren Größe der Achterbahnhersteller, VR-Hipsterbetreiber oder Simulatorenbetreiber verängstigt in den Ecken versteckt. 😉 Aber: Spaß gemacht hat es mir trotzdem und ich schau ganz gewiss wieder vorbei. 😉 Und ein paar Fotos und Eindrücke werde ich natürlich auch noch posten.
Jetzt: Konferenz. Thema: wie die digitale Welt die Amusement Welt verändert. Wenn man die Menge an virtuellen Angeboten sieht, verständlich! pic.twitter.com/cbLPlq9JNx
— www.coaster.de (@CoasterDe) 26. September 2017