EP Maniac hat ein, wie ich finde, sehr interessantes Review zur neuen Europa-Park-Attraktion Voletarium geposted. Hier ist es zu sehen:
Ich hab mir anlässlich dazu gedacht, ich teile meine Gedanken dazu ebenfalls, also:
Bei uns hatte die Attraktion leider noch einige Kinderkrankheiten. Ecki im ersten Raum war kaputt (sprach aber, was natürlich viele verwirrte), wobei Michael Mack dann auch direkt im Wartebereich zur Stelle war, um das Problem mit einem Techniker zu besprechen (Lob dafür!). Der blaue Warteraum wurde bei uns zudem übersprungen (wenn ich mich nicht total täusche, ich kann mich nicht entsinnen, durchgegangen zu sein, wir standen statt desen lange draußen unter den Torbögen), genauso wie weitere Show-Elemente wie der projizierte Ecki oder das komplette Einweisungsvideo.
Auch war die Verteilerplattform defekt. Die Verteiler-Operators haben scheinbar auf Zuruf aus dem Kinosaal Leute direkt in verschiedene Säle geschickt. Der Warteraum mit den Fußabdrücken wurde komplett übergangen. Durch das fehlende Einweisungsvideo wusste natürlich niemand, wo die Taschen hinsollen und so waren die Einweiser im Saal ziemlich damit beschäftigt, die Gäste zu briefen (und sichtlich gestreßt). Im Ride selbst war bei uns leider eine Tür oder Vorhang noch offen, so dass wir eine große Licht-Reflektion auf der Leinwand hatten, die tatsächlich während des ganzen Rides sehr störte. All das sind aber Dinge, die der EP sicherlich bald in den Griff kriegt. Trotzdem schade für mich als detailverliebten Fan.
Auffällig finde ich, dass der Wartebereich effektiv wirklich nur verstanden werden kann, wenn man die Vorgeschichte dazu kennt. Langfristig ist das vielleicht gar nicht so schlecht, weil sich dann die Größe des Konzepts für manche erst nach und nach erschließt. Ich persönlich hätte mir ein wenig mehr Wiederverwendung des bereits vorhandenen Mack-Media-Videomaterials erhofft, sofern man die Geräuschkulisse in den Griff kriegen kann. Es spricht für mich z.B. wenig dagegen, die Geschichte des Prof. Nikolajew nochmal im Wartebereich abzuspielen. Es gibt zwar einen Monitor, aber dert läuft quasi stumm vor sich hin, vermutlich, weil der Raum dafür einfach zu groß ist. Aber in den Gängen mit besserer Akkustik wäre das doch vielleicht eine Option.
Ich saß zwar in der Gondel in der Mitte, aber ganz oben, und mich hat tatsächlich gestört, dass ich die ganze Zeit die Decke sehe, und zwar auch im ganz normalem Sichtfeld. Ich persönlich hatte das Gefühl, die Gondeln fuhren bei uns nicht ganz in den Raum, oder ist es normal, dass das Reinfahren erst ca. 5 Sekunden nach Beginn des Films passiert?
Gefühlt war es daher für mich eher ein Soft-Opening-Erlebnis, was ich aber jetzt auch nicht so tragisch finde. Es hätte ja auch komplett ausfallen können.
Während viele die hohe Schärfe des Films loben, empfanden ihn einige von uns (ich eingeschlossen) als extrem unscharf. Ich kann mir das derzeit nur so erklären, dass es noch Probleme in der Projektion gibt. Im Gegensatz zu EP Maniac fand ich die künstlichen Übergänge aber eigentlich sehr gut – und mir wäre es lieber gewesen, sie hätten das Konzept durchgezogen. Oder zumindest die harten Schnitte am Ende mit z.B. Wolken kaschiert. Das CGI-Problem teile ich, wobei ich damit ehrlich gesagt noch ganz gut leben kann. Das Problem mit den teilweise seeeehr kurzen Sequenzen (Matterhorn) sehe ich auch. Etwas schade finde ich zudem, dass einige Realaufnahmen (Europa-Park) durch Nachbearbeitung teilweise noch mehr nach CGI aussehen, als sie müssten.
Ebenfalls unangenehm: Der Vorhang bei uns sind weiße Planen. Warum? Schwarz wäre viel besser gewesen. Der Raum wirkt so eindeutig noch nicht fertig. Vielleicht kommt da noch was.
Durch diese Kinderkrankheiten, die mich beim ersten (und leider bislang einzigen) Flug dann doch immer wieder gestört haben, kann ich das Voletarium bislang noch nicht in meine Top 3 aufnehmen, wie EP Maniac, das könnte sich aber noch verbessern, sobald ich bei einem anderen Mal ein Flug-Erlebnis ohne Probleme erhalte. Das System selbst mag ich total, aber für die volle Packung Emotion muss es halt dann noch ganz rund poliert werden.
Sehr positiv übrigens: Der Einsatz von Wasser und Duft. Deutlich besser eingesetzt als in vielen 4D-Kinos. Auch gut: Die musikalische Untermalung von Anfang bis Ende. All das ist für mich bereits auf perfektem Niveau.
Ein Vergleich mit Disney hinkt trotzdem noch, finde ich. Thematisierungstechnisch schließt der EP so nach und nach auf, aber auf Medienbasis ist da noch ganz schön viel Distanz dazwischen – aber das wäre jetzt auch David gegen Goliath vergleichen. Voletarium ist sicherlich kein Flight of Passage und auch noch kein Soarin‘, aber es ist endlich ein Flying Theatre in Deutschland, was dringend nötig war und ganz neue Möglichkeiten für die mediale Weiterentwicklung des Mack’schen Imperiums eröffnet. Insofern trotz Kinderkrankheiten von mir ein Daumen hoch! Bin gespannt, wie der Ride nach etwas Eingewöhnung wirkt.