Ich hab mir in letzter Zeit ein paar Vorträge von Mark Blyth angehört, der Professor für International Political Economy am Department of Political Science der Brown University ist. Er betrachtet die Wirtschaft dabei nicht nur rein wirtschaftspolitisch sondern durchaus auch soziopolitisch. Seine unter dem Schlagwort „Global Trumpism“ gebrachten Beobachtungen für zunehmende politische Extreme, die sich primär aus wirtschaftlicher Unzufriedenheit (und eben nicht primär aus Rassismus) nähren, halte ich für valide und diskutierenswert.
Den Begriff hatte Blyth bereits vor dem Sieg von Trump geprägt, als er Augenwischerei bei Wissenschaft und Medien kritisierte, weil es solche Personen wie „Trump“ eben global gebe und sie generell Kapital aus den Fehlern der bisherigen Politk schlügen und damit mit ihrem Sieg auf breiter Front wie bei Trump und Brexit immer zu rechnen sei. Kritisierenswert finde ich an Blyths Vorträgen hin und wieder die didaktische Struktur, die den Gedankengang oder ein Argument nicht immer klar offen legen. So wird für meinen Geschmack manchmal zu viel zwischen den Themen hin und her gesprungen. Anregungen kann man denke ich aber trotzdem auf alle Fälle mitnehmen. Hier ein paar Vorträge:
- „Global Trumpism„
- „Austerity – The History of a Dangerous Idea„
- „Election 2016: What Happened and Why?“ (kein wirklich gutes Gespräch, aber das „Nicht“-Zusammenspiel zwischen den positiven Perspektiven von Schiller und den negativen von Blyth finde ich trotzdem interessant).
Hat jemand eine Meinung zu Mark Blyth? Ich hab mein Bild noch nicht abgeschlossen und schwanke zwischen wertvollem Professor und populärwissenschaftlichem Dystopisten… 😉