PortAventura ist ein Freizeitpark-Komplex an der spanischen Costa Dorada, der 1995 u.a. von Anheuser-Busch (Budweiser und die Busch-Garden-Parks) errichtet wurde. Das Gelände war ursprünglich mal für das Disneyland vorgesehen (und ich glaube, heute wäre Disney über die sonnigere Entscheidung gar nicht so unglücklich). 1997 hat sich dann Universal dort eingekauft und entwickelte aus dem Park ein europäisches Universal Studios. Mittlerweile sind die Anteile aber wieder an LaCaixa verkauft. Geblieben sind die Lizenzen für Woody Woodpecker und Betty Boop. Er rangiert als 6. meistbesuchter Park in Europa.
Ich mach mal eine Stippvisite dahin, nachdem der Ausflug nach Spanien effektiv auch nicht recht viel mehr kostet als der Besuch eines deutschen Freizeitparks und mir der Park immer noch auf meiner Liste fehlt. Eigentlich erwarte ich mir außer der Thematisierung aus Universal-Zeiten und den beiden B&M-Achterbahnen keine total neue Offenbarung. Der Park hat in letzter Zeit ein paar Fehlentscheidungen getroffen (wie ich finde). Die Pflege der Attraktionen ist seit dem Weggang der Amerikaner eher mittelmäßig und die Achterbahnen haben fast alle irgendwelche Probleme:
Furius Baco war Intamins fehlgeschlagener Ausflug ins Wing-Coaster-Geschäft, den sie durch die falsche Höhe der Fahrsitze leider in eine Vibrationsschleuder verwandelt haben und den Siegeszug dieser Coaster-Typs damit B&M überliesen (nämlich im Gardaland). Stampida ist einer der wenigen Racing-Coasters in Europa von den gloreichen CGI (Wodan), vermasselt die Fahrt aber durch schlecht gefederte Chaisen. Tutuki Splash wurde von Intamin scheinbar falsch berechnet und ist sogar schon mal entgleist. Die fabelhaft thematisierte Sea Odyssey-Attraktionen haben sie katastrophal unpassend mit Ice-Age gerebrandet. Der Runaway-Mine-Train El Diablo von Arrow versteht zwar das Prinzip der mehrfachen Lifthills, hat dazwischen aber praktisch keine fahrbare Strecke und ist damit sinnlos. Komisch, denn Arrow kann das besser. Auch ärgerlich: Die legendäre Pyrotechnik-Show im Indiana-Jones-Stil, Templo Del Fuego, ist im Mai noch nicht offen. :/
Am Ende bleiben aber zwei grandiose Coaster von Bolliger & Mabillard, die sich für das Achterbahnherz allein schon lohnen. Shambhala ist immer noch der höchste (und wie ich glaube auch schnellste) Coaster in Europa. Außerdem gibt’s mit Hurakan einen der wenigen großen Drop-Towers mit kippenden Sitzen. Ich schaue mir daher jetzt mal an, ob sich das Resort trotz eher überschaubarem Angebot vielleicht generell für Wiederbesuche lohnt – denn wirklich spannend wird es erst 2016, wenn das FerrariLand mit dem dann schnellsten Launch-Coaster Europas (180 km/h in 5 Sekunden) aufwartet.
Schöner und informativer Blogbeitrag, Basti. Und, nee, Disney hat in Paris ein Immobiliengeschäft gemacht- der Park als solcher war immer zweitrangig.