Okay, das ist genial: Ich höre ja gerade das Hörbuch von „Die Brautprinzessin“. Es handelt sich um die von William Goldman gekürzte Fassung *hust* und mehr will ich dazu nicht verraten *hust* *hust*.
William unterbricht immer wieder die eigentliche Geschichte von S. Morgenstern und kommentiert das, was gerade passiert ist. Meist schreibt er nur hinein, warum er diese oder jene Szene gekürzt habe. Aber diese Stelle fand ich besonders genial:
[Spoiler-Alert!! Markieren zum Lesen, wenn man das Buch nicht mehr lesen will bzw. die Geschichte schon kennt]
Es handelt sich um die Szene, in der Butterblume und Westley an den Klippen wieder zusammenkommen, dabei aber völlig überraschend praktisch absolut nichts romantisches passiert – es gibt keine Wiedervereinungsszene.
William Goldman kommentiert das dann so: Auszug aus dem Hörbuch, gelesen hier von Bela B (klick!) (Quelle: Hörbuch)
Ich habe sehr gelacht. Gehört? Gut.
Und jetzt das Tolle: Wenn man einen Brief an Hiram Haydn, Harcourt Brace Jovanovich, 757 Third Avenue schickt, kommt *tatsächlich* ein Brief zurück, wie Nutzer berichten (Vorsicht: Spoiler-Link!). Der Brief scheint sich über die Jahre hinweg ein wenig zu wandeln. In der Regel geht es darin um Erbstreitigkeiten mit den Erben von S. Morgenstern und Cadminium (sic!). Herrlich! Und das alles schon in den 70ern… ich liebe sowas. Traurig: Hiram Haydn ist bereits kurz nach der Veröffentlichung von „Brautprinzessin“ verstorben. 🙁
Harcourt ging leider Mitte der 2000er wegen Portokostenausgaben pleite und gehört jetzt zu Pearson (und ich bin mir nicht sicher, ob die Anschrift noch gilt, aber bis 2003 ging es wohl noch). Mich erinnert das ein wenig an die Tagebuch-Sektionen in Tonke Dragts Türme des Februar.
Nur eine weitere der vielen medialen Ebenen, die Goldman geschickt in die Geschichte eingebaut hat, und die später noch dazu Jahre später von Ari Folman in The Congress erweitert wurde. Famos!