Die frühen Filme von Vincenzo Natali habe ich immer verehrt. Cube war legendär, Cypher nimmt viel der späteren Geheimdienst-Debatte voraus und selbst Nothing war noch ein spannendes Experiment. Mit Getting Gilliam hat er zudem eine tolle Doku über Terry Gilliam produziert.
Als dann mehr als 10 Jahre nach Cube endlich wieder ein Natali-Film ins Kino kam, war ich ob des doch sehr mainstreamingen und nahezu bedeutungslosen Splice recht enttäuscht. Den Nachfolger Haunter habe ich mir daher gar nicht mehr angeschaut.
Das hab ich nun nachgeholt und bin doch überrascht, dass er sich von Splice nochmal wohltuend abhebt. Klar ist auch Haunter ein mainstreaminger Geister-Film der alten Schule, aber es sind durchaus die natali’schen Besonderheiten zu spüren. So ist Haunter mehr eine Mischung aus „Und täglich grüßt das Murmeltier“, „Phantasmagoria“, „Das Grauen“ und „Frequency“. Das Ende ist ziemlich amerikanisch, aber bis dahin gibt es einige interessante Ansätze, wenn man sich vom Inhalt vorher nicht spoilern lässt.
Insofern verrat ich hier auch gar nichts weiteres mehr. Wer ihn günstig sehen will: Bei der aktuellen AudioVideoFotoBild ist der Film auf der DVD anbei. Die Synchro von KochMedia geht in Ordnung. Ich bin gespannt, ob er jetzt endlich Neuromancer verfilmt. Weiß jemand, ob sich seine Darknet-Serie lohnt?