Ach, Pumuckl war schon was feines. Und so freut man sich umso mehr, wenn man feststellt, dass die Wendelstein-Bahn tatsächlich in einer Pumuckl-Episode vorgekommen ist, nämlich diese hier. Da kann man schon ein wenig nostalgisch werden, wenn man in die gelben Züge einsteigt und die immerhin über 100 Jahre alte und wirklich schön angelegte Strecke auf den Wendelstein fährt. So ging’s jedenfalls der Person, zu deren Geburtstag wir auf den Berg marschiert sind, als die Erkenntnis „Hey, das ist ja die Pumuckl-Bahn“ einsetzte.
Der Wendelstein ist äußerst touristisch, klar. Aber für einen eher gemütlichen Tagesausflug oder für weniger bergfitte Menschen oder „Zuagroaste“ (wie man in Bayern sagen würde) lassen sich an einem Tag wirklich viele einfache Aktivitäten verbinden. Noch dazu, wenn im Herbst die Bergwälder noch schönere Farben haben als sonst, für lange Wanderungen aber die Tage schon recht frisch oder zu kurz sind. So geht’s:
Mittels Guten-Tag- oder Bayern-Ticket fährt man in einer knappen Stunde mit dem Meridian von München nach Brannenburg. Dort marschiert man vom Bahnhof aus nach links und dann einfach immer am Kirchbach entlang, bis Schilder zur Wendelsteinbahn weisen. So lässt es sich schön warm laufen. An der Wendelsteinbahn kauft man sich entgegen den meisten Besuchern ein Kombiticket für Bahn (rauf) und Gondel (runter). Kein Rundticket, weil da wär dann auch noch ein Shuttle-Bus dabei. Mit besagter Pumuckl-Bahn geht es dann auf den Wendelstein – eine wirklich schöne Strecke mit einigen spektakulären Felsfahrten.
Oben kann man dann auf einem gut ausgebauten aber ebenso luftigen (sehr leichten) Steig auf den Gipfel steigen – gemeinsam mit gefühlt weiteren 1000 Personen, und den Ausblick genießen, der trotz des hohen Touristengehaltes sehr schön ist. Über den Panoramaweg geht es dann optional einmal um den Gipfel herum. Für diesen benötigt’s schon gute Bergschuhe, aber dafür ist man gleich eine ganze Ecke einsamer unterwegs. Am Ende des Weges wartet dann die Wendelsteinhöhle, die überraschend groß und tief ist und für einen Obulus von dzt. 2,00 € erkundet werden darf.
Wem das noch nicht reicht, der findet hier auch noch die Wendelstein-Kirche und eine weitere Ausblick-Kanzel. Einkehrmöglichkeiten gibt es dort natürlich ebenfalls und die Gondel für die Abfahrt ist gleich um die Ecke. Diese führt direkt in die Ortschaft Osterhofen, die auch einen eigenen Zug-Bahnhof hat, der von der Talstation in 5 Minuten erreicht wird. Das Warten auf den Zug „versüßt“ ein kostenloses Kneipp-Becken. Von Osterhofen fährt dann die BOB direkt wieder zurück nach München. Da gilt ebenfalls das Bayern- oder Guten-Tag-Ticket.
Simpel, aber durchaus eine gute Möglichkeit, wenn man mit gemütlicheren oder weniger gipfelstürmer-interessierten Freunden einen schnellen Ausflug im Münchner Umland machen will und kein Problem damit hat, sein Glück mit hunderten weiterer Touristen zu teilen. Für Zahnrad-Bahn-Fans ist die Strecke ohnehin Pflichtprogramm. Hier das ganze in bewegten Bildern im Oktober: