Gerade eben ein bisschen in Disney-Soundtrack-Nostalgie. Für den Moment laufen ein paar Themenpark-Soundtracks über den Äther. Ein großer Streitpunkt ist da ja die Änderung des Soundtracks in der Pariser Varianter der Achterbahnattraktion „Space Mountain„.
Das französische Management hat ziemlich häufig und ziemlich lange merkwürdige Entscheidungen getroffen. Im Prinzip läuft der Hauptkritikpunkt von Fans immer gleich ab: Die amerikanische „Mutter“ stellt eine wirklich liebevolle und toll erdachte Sache den Franzosen vor die Tür. Sei es der Themenpark „Disneyland“ selbst oder eine der (eher wenigen) Attraktionen, die im Laufe der Jahre hinzu kamen. Am Anfang ist alles super. Dann übernehmen die Franzosen das Ruder und alles geht den Bach runter. Dann gibt es so merkwürdige Entscheidungen wie das Auswechseln von Feuerwerkseffekten bei Disney Dreams, die Schließung eines der liebevollsten Shops in der Main Street (nämlich den alten Photographie-Shop) mit der Ersetzung von etwas, das ihm nicht im entferntesten gerecht wird bis hin zu so sinnlosen Aktionen wie dem Abbau und Wiederaufbau der Indiana Jones Attraktion, ohne überhaupt etwas relevantes daran zu verändern. 😉
Ob sich da demnächst was ändert, wird sich zeigen. Die Mutter hat eine Rekapitalisierungsspritze in das Franchise-Unternehmen gepumpt und es ist durchaus im Bereich des möglichen, dass sie bald selbst das Ruder in die Hand nimmt. Außerdem zirkulieren Masterplan-Gerüchte. Aber die gibt es für den hoch verschuldeten und teilweise katastrophal gepflegten Park schon lang. Seitdem Tom Wolber CEO des Parks ist, wird aber von Fans erhöhte „Aufräum“-Bereitschaft im Park gesichtet.
Wer sich jetzt selbst ein Bild machen will, kann das z.B. an Hand des Soundtracks machen: Die Franzosen haben vor rund 10 Jahren die beliebte Space Mountain-Attraktion umgebaut. Der Amerikaner Tim Delaney hat das „Discoveryland“ im Park als eine Hommage an Jules Verne und die Entdecker der Vergangenheit angelehnt. Entsprechend war Space Mountain eine Reise zum Mond – eben im Stil von Jules Verne und den Filmen der Brüder Lumière. Es passte perfekt ins Bild des „Steampunk“-artigen Discoverylands. Qualmender Kanonenabschuss mit dem vor Anker liegenden U-Boot von Captain Nemo inklusive.
Wie haben es die Franzosen umgebaut? Plötzlich war die Achterbahn „Die Reise jenseits des Mondes“ – nämlich zu einer Supernova. Aha. Zahlreiche Steampunk-Elemente wurden abgebaut. Die Attraktion sollte jetzt „modern“ wirken. So richtig gut kam das bei den Fans nicht an. Ehrlich gesagt wunderte es jeden, dass die Franzosen diese Hommage an die Geschichten ihres Landes nicht honoriert haben.
Das Problem ist im Soundtrack wieder zu erkennen. Dieser wird während der Fahrt gespielt und ist exakt auf die Reise abgestimmt. Hier hört man den Soundtrack, wie er heute ertönt. Und zum Vergleich: Das war der Soundtrack, den die Disney Company dem französischen Franchise-Nehmer ursprünglich zur Verfügung gestellt hat. (Ehrlich gesagt, ist’s heute ziemlich wurscht, weil das On-Board-Soundsystem eh fast nie funktioniert).
Nun die Gewinnfrage: Welcher ist besser? Welcher ist wirklich „Disney“? You choose!
Für viele Fans ist die Antwort klar und es wird weiterhin gehofft, dass die Attraktion irgendwann mal zum alten Thema zurück kehrt. Angeblich wäre dies sogar möglich, denn die verschiedenen Probs in der Attraktion seien zum größten Teil nur verhängt, nicht aber abgebaut worden. In Kürze soll die Attraktion für 6 Monate schließen (beim ersten Umbau waren es wohl nur gut 3 Monate). Man vermutet, dass endlich ein neues Bügelsystem installiert werden soll, dass die ruppige Fahrt sanfter macht. Ob man die Zeit auch nutzt, um den Fans den lang geforderten Rückbau auf die ursprünglich von Tim Delaney ersonnene Version zu bieten? Wer weiß!