Eine Winterwanderung im Wilden Kaiser ist schon etwas besonderes. Da gibt es zum Beispiel die Schneerose. Diese Winterblumen mit den auffallend großen, weißen Blüten haben ein sehr kleines Verbreitungsgebiet und sind nur selten zu sehen. Am Wilden Kaiser ist die Chance aber durchaus gegeben. Nicht umsonst gibt es auf unserer Route sogar einen Weg, der verheißungsvoll auf die hübsche Blüte verweist: Schneerosenweg!
Ich hab mir gedacht, vielleicht lässt sich das ja mit einer Rodeltour kombinieren…
Hmm, also: Der Weg ins Kaisergebirge ist im Winter vergleichsweise vielseitig und über allerlei Optionen denkbar. Da ich die Wege noch nicht im Schnee kenne, müssten wir wohl vor Ort entscheiden, welche davon schneetechnisch für uns zugänglich sein würden. Da wäre zum Beispiel der Aufstieg von Kufstein über den sagenumwobenen Elfenhain. Vorbei an der Festung Kufstein führt dieser im Winter sicherlich eher anspruchsvolle und steile Weg nach oben, wo er uns dafür mit einem spannenden Finale durch die steile Kienbergklamm belohnt und eine willkommene Abwechslung gegenüber den sonst im Winter so frequentierten Forststraßen sein dürfte. Weiter geht es dann über die Duxeralm zum Weinberghaus, wo uns überall Stärkungsmöglichkeiten geboten werden.
(Foto cc-by Simon Koopmann)
Ich hab ja nach den ganzen eher harmlosen Rodelwanderungen im Winter ohnehin mal Lust, auf ein wenig längere Strecken, um nicht völlig die Kondition bis zum Frühjahr zu verlieren. Und der Weg hat für eine Winterwanderung durchaus eine gewisse Länge und führt uns gegenüber den normalen Rodeltouren vergleichsweise weit ins Gebirge hinein. Aber selbst wenn uns Schnee und Eis den Weg versperren, gibt es immer wieder Abkürzungsmöglichkeiten zu unserem eigentlichen Rodel-Ziel: Dem Berghaus Aschenbrenner. Und sogar wenn der Elfenhain uns überhaupt nicht in sein Reich einlassen möchte, bleibt immer noch der direkte Weg über die Rodelbahn. 😉
Das Berghaus selbst bietet gleich noch eine weitere Besonderheit: Das Nanga-Parbat-Kammerl zu Ehren des Namensgebers Peter Aschenbrenner. Das Zimmer stellt, so heißt es im Internet „eine der herausragendsten und interessantesten Alpinisten-Sammlungen weithin dar. Auf wenigen Quadratmetern hat die Familie des legendären Kufsteiner Bergpioniers Peter Aschenbrenner mit dem Spitznamen «Himalaya-Peter» ein großes Stück Alpinistengeschichte in liebevoller und interessanter Weise aufgearbeitet.“ (Quelle) Na, wenn das kein Grund für einen Abstecher in das beliebte Ausflugslokal ist ist.
Nach den knapp 10 Kilometer anstrengenden Schnee-Marsch und immerhin rund 1.000 Höhenmetern (mit Wiederanstiegen) können wir uns nun aber endlich ganz gemütlich auf den Rodel sitzen und die letzten 5 Kilometer ins Tal zurück nach Kufstein saußen, wo es nur ein kurzer Marsch zurück zum Bahnhof ist. Recht viel länger wären wir im kalten Nass aber vermutlich ohnehin nicht freiwillig marschiert. Da die Rundwanderung mit eigenem Rodel wohl etwas unhandlich ist, empfiehlt es sich, für einen Obulus von rund 7 Euro einen Rodel beim Berghaus Aschenbrenner zu leihen. Die Reise nach Kufstein kann man bequem via Zug antreten. Der „Meridian“ fährt in einer guten Stunde von München dorthin und akzeptiert bei Bedarf auch BayernTickets.
Ob die Runde so ohne größere Hindernisse auch mit einer Wandergruppe klappt? Keine Ahnung. Aber probieren kann man sie sicherlich mal. Deswegen wandert die Idee mal ins Event-System hier für alle Interessenten. 🙂
Klingt spannend (v.a. wenn man erst irgendwo eine Kondition finden muß, die man verlieren kann). 😉
Aber seit wann sind Schneerosen selten? Blühen hier doch eh überall.
DU lebst ja auch in DEM Schneerosen-Land. 😉