Dass viele Leute die GEMA nicht mögen ist altbekannt. Ein Abschaffen der GEMA ist aber wohl genauso wenig im Sinne der Personen, die eben nun mal gerne Mitglied dieser Verwertungsgesellschaft sind.
Das Hauptproblem liegt dabei ja nicht unbedingt immer an der Idee der Verwertungsgesellschaft an sich. Die ist ja nicht per se schlecht. Problematisch wird es da schon eher mit der doch recht monopolistischen Art und Weise, wie die GEMA mit praktisch aller Musik, die in Deutschland gespielt wird, umgeht. Beispiel: Wer nicht beweisen kann, dass der Künstler, den er gerade spielt, nicht in der GEMA ist, der hat Pech gehabt: Die GEMA geht dann einfach davon aus, dass die Musik gemapflichtig ist – selbst wenn’s nicht stimmt. Dass die GEMA selbst keine Beweispflicht hat, erschließt sich praktisch keinerlei Logik. Prominentes Beispiel: Die Musikpiraten haben ein Album mit Creative Commons Musik veröffentlicht – also Musik, die nicht GEMA-pflichtig ist. Alle Künstler versichern das. Da ein Künstler aber nur ein Pseudonym benutzt, glaubt die GEMA das nicht und möchte jetzt Geld sehen. Beweisen muss die GEMA dafür aber nichts.
Die Fälle sind zahlreich und ich denke, es wäre schon ein großer Schritt getan, wenn die GEMA einfach ihr Alleinstellungsmerkmal in Deutschland verlieren würde. Wer in seinem Restaurant beispielsweise Creative Commons Musik spielen möchte, hat so einen enormen bürokratischen Aufwand, damit die GEMA nicht von der GEMA-Vermutung ausgeht, dass es sich kaum lohnt. Das ging vor kurzem schon so weit, dass die Künstler selbst bei der GEMA anrufen mussten, um ihnen zu beweisen, dass sie nicht Mitglied der GEMA sind. Manche Amerikaner fassen sich da schon ein wenig an dem Kopf, wie sich der Verein da aufführt. Allein deswegen ist es schon eine gute Idee, eine zweite Verwertungsgesellschaft zu gründen. Die C3S will nun sowas werden. Darin können sich nun Künstler unter CC-Lizenzen organisieren, genauso wie Künstler, die eben nicht von der GEMA vertreten werden. Dabei sorgt die C3S zukünftig hoffentlich nicht nur für einen deutlich gerechteren Verteilungsschlüssel unter den Künstlern (bei der GEMA profitieren ja hauptsächlich die großen Dinosaurier, aber kaum der kreativ Schaffende) sondern bringt auch ein wenig mehr Rechtssicherheit für Leute, die eben auf Verwertungsgesellschaften angeweisen sind.
Vor kurzem gingen zahlreiche Clubbetreiber wegen der enormen GEMA-Gebühren auf die Straße. Wer weiß: Vielleicht bringt die C3S ja in Zukunft endlich Creative-Commons Musik zu fairen Preisen in die Bars und Diskotheken. Zu wünschen wäre es dieser Bewegung (und den Künstlern) allemal.
Mehr zur C3S hier!
Ein Nachteil gibt es noch: Bislang hat die C3S immer noch kein Patent und kann daher nicht als Verwertungsgesellschaft tätig werden. Liebe DPMA, wenn ihr das nicht durchwinkt, dann werde ich ganz böse!
So GEMAin! 😛