Ich weiß nicht, aber irgendwie hat Kino’s Journey am Ende doch nicht so ganz meine Erwartungen erfüllt. Der Anime ist gut gezeichnet, kein Zweifel, und das Charakter-Set spannend. Aber ganz die Dimension, die ich mir von einer guten Anime-Serie erwarte erreich es am Ende dann doch nicht. Viele gute Ansätze, wie die Merkesätze und der didaktische Aufbau verpuffen im Ablauf der viel zu kurz anmutenden 13 Folgen. Auch die Chance, der Serie einen Hauch mehr Tiefe oder eine charakterliche Wendung zu verleihen, wird trotz guter Ausgangslage jäh abgewürgt. Was bleibt ist ein zweifelsohne schick gezeichneter Anime, der grundsätzlich gut unterhält und durch bezaubernde Landschaften zu entführen weiß. Die Geschichten selbst sind und bleiben aber am Ende Fabeln, die mit Sicherheit lehrreich, aber auch nicht wirklich weltbewegend sind.
Summa Summarum: Gut, aber nicht Weltklasse. Wobei ich das Computerspiel dazu, den Kinofilm oder auch nur die dazugehörigen Novellen auch noch nicht gesehen habe. Richtig kennengelernt habe ich Kino jedenfalls leider nicht während ihrer 13-Folgen-Reise – da ist mir ihr Motorrad Hermes doch deutlich sympathischer geworden. Eigentlich schade, oder?