Über die Osterfeiertage ist es den Loader-Hackern ein neuer Durchbruch im Knacken der Nintendo Wii-Kopierschutz-Mechanismen gelungen: Seit etwa Mitte April können Wii-Spiele einfach direkt auf einer externen Festplatte ‚gebackupt‘ werden. Hierfür laden die Nutzer auf der Wii ein kostenloses Tool, welches direkt in das Wii-Startmenü als Kanal eingeklinkt werden kann. Danach wird eine externe Festplatte oder einen USB-Stick an den USB-Port der Wii angeschlossen. Da die Wii die meisten Massendatenträger ähnlich Windows generisch erkennt, lässt sich nahezu jede externe Festplatte nutzen. Das Tool formatiert die Festplatte mit dem Wii-eigenen Datei-Filesystem. Legt man nun ein Wii-Spiel in die Wii können die Daten direkt auf die Festplatte kopiert werden. Dieses Vorgang war bislang nur wenigen, alten, LG-Laufwerken vorbehalten. Nun funktioniert dies aber mit jeder Wii. Die so von der Wii auf die externe Festplatte geschrieben Dateien werden automatisch noch ungescrambelt (von unnötigen Datenschrott entfernt, der das Kopieren durch Internet-Traffic erschweren soll). Viele Wii-Spiele belegen damit nicht mehr als ein paar hundert Megabyte auf der Festplatte. Gesicherte Spiele kann das Tool direkt auch wieder starten. Eine Menüoberfläche für die Datensammlung liefert das Tool gleich mit. Eine Original-DVD ist nicht mehr notwendig. Damit umgehen die Cracker auch das Problem, das die Wii bei zu Häufiger Nutzung von DVD+R oder schlechten Rohlingen Lesefehler meldet. Externe Festplatten und die darauf befindlichen Dateien sind zudem jederzeit mit anderen Nutzer tauschbar, gegf. auch direkt über die Dauer-On-Verbindung mit dem Internet von Connect24 der Wii. Für den Vorgang muss die Wii nicht mehr, wie früher, am Laufwerk umgelötet werden. Jede herkömmliche Wii kann mit einem Loader ausgerüstet werden. Benötigt wird lediglich ein Original des Spiels ‚Zelda‘ für Wii, welches die Cracker mittels Exploit nutzen, um Zugriff auf das Wii-Startmenü zu erhalten, um die unzulässigen Kanäle anzulegen. Die kompletten Vorgänge hat man mittlerweile automatisiert, die Oberflächen denen der Wii angeglichen, um einen ‚fließenden‘ Übergang zwischen Wii-Mentalität und raubkopierten Inhalten zu ermöglichen. Nintendo probiert derzeit, dem Problem Einhalt zu gebieten, indem die Wii durch Online-Updates die illegalen Kanäle löscht. Dies scheint bislang wenig ergiebig, da Nutzer dem Online-Update explizit zustimmen müssen. Zudem ist eine Internetverbindung erforderlich. Auch das Mitliefern von Updates auf Spiel-CDs hat Nintendo keinen Erfolg gebracht: Die neuen Systeme entfernen automatisch gefährliche Updates oder überspringen sie.