Hurra!! Das Cypres-System ist wieder da. Mehrere Tage hatte Polizei und Staatsanwaltschaft nach dem System gesucht. Am 11.06. vermeldet die SZ feierlich: Das Cypres ist im Besitz eines GSG9-Manns. GSG9, falls sich jemand nicht mehr erinnert, ist die Anti-Terror (hust!) Einheit des Bundesgrenzschutzes. Feine Sache, oder? Dass die GSG9 der eigentlichen Staatsanwaltschaft soviel Arbeit abnimmt und sich jetzt freundlicherweise bereit erklärt, das Cypres-System für die armen Beamten zu untersuchen? Süß! Fragt zur Abwechslung aber vielleicht jemand mal nach, warum man den Besitz der Polizei verheimlicht hat? Wir erinnern uns: Die Tagesschau selbst hatte noch darüber berichtet, dass das Cypres-System verschwunden sei. Was machte die GSG9 die Tage über damit? Und warum hat sie darüber kein Wort verloren? Vielleicht hilft es ein klein wenig weiter, wenn man nachforscht, was dass denn nun überhaupt für ein ominöser GSG9 Mann ist, welcher das Cypres näher untersucht. Dafür muss man nicht mal sonderlich schlau sein. Es reicht, einfach die Berichte über den Möllemann-Fall aufmerksam zu lesen. Die SZ selbst schreibt z.B. in den o.g. Link: “Untersucht werden muss auch, ob die Elektronik gestört war. „Es ist aber wohl eher unwahrscheinlich, dass das System versagt“, meinte Reinicke. Der GSG 9-Experte habe bereits vor vier Jahren den Mordfall an einer Fallschirmspringerin aus Möllemanns Club in Sendenhorst untersucht, berichtete der Oberstaatsanwalt.“ Ach, klein ist die Welt! Die Anti-Terroreinheit beschäftigt sich also nicht nur mit dem (völlig „unwahrscheinlichen“) Ausfall von Fallschirm-Elektronik sondern auch mit dem Fallschirm-Attentat eines Liebestrunkenen. Dass das Attentat aber nicht Möllemann gegolten haben könne stand damals auch relativ schnell fest (räusper, tja). Dass der Schirm der Todes-Springerin direkt neben Möllemanns Schirm aufbewahrt wurde, kümmert heute keinen mehr. Zufall? Was soll’s! Aber das ist eine andere Geschichte und hier tatsächlich ausschließlich Spekulation. Eines darf ich jedenfalls vorweg nehmen: Das Ergebnis wird sein, dass Möllemann das Cypres von Anfang an ausgelassen hat – und damit Selbstmord begehen wollte. Damit erübrigen sich dann auch alle weiteren Spekulationen. Oder nicht?